Die Not der Schulwechsler und der Schulen in Stuttgart beschäftigt Politik, Stadt und Kultusbehörden weiter. Die grüne Ratsfraktion will „die Sorgen der Schulen ernst nehmen“ und bittet jetzt das Regierungspräsidium an den Tisch. Ob dieses ein Patentrezept hat?

Stuttgart - Die Not der Schulwechsler und der Hilferuf der Schulen beschäftigt Politik, Stadt und Kultusbehörden weiter. Der Bericht des geschäftsführenden Leiters der Stuttgarter Gymnasien, Holger zur Hausen, im Schulbeirat hat die Ratsfraktion der Grünen auf den Plan gerufen. In einem Antrag fordern sie Aufklärung durch das Regierungspräsidium – und eine gemeinsame „sachliche Erörterung“ mit der Behörde in der nächsten Sitzung des Schulbeirats.

 

„Wir wollen die Sorgen der Schulen ernst nehmen“, heißt es in dem Antrag der Grünen. Hintergrund ist, dass in jedem Schuljahr in Stuttgart Hunderte von Schülern das Gymnasium verlassen müssen, weil sie den Leistungsanforderungen nicht genügen. Doch jetzt sind die Realschulen voll, und niemand weiß, wohin mit so vielen Schulwechslern.

Welche Bedeutung hat die Schulempfehlung?

Besonders interessiert die Grünen, inwieweit der Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung der Auslöser für diese Entwicklung ist. Deshalb verlangen sie vom Regierungspräsidium genaue Angaben über die Zahl der Schulwechsler in den vergangenen zehn Jahren – und deren ursprüngliche Grundschulempfehlung. „Gibt es Schulen, die überdurchschnittlich viele Schülerinnen und Schüler ohne Gymnasialempfehlung aufgenommen haben“, fragt die Fraktion. Zudem erbittet sie Aufklärung darüber, wie viele Extra-Förderstunden die Schulen für die Klassenstufen fünf und sechs erhalten. Und sie will wissen, wie viele Schüler ohne Gymnasialempfehlung im Gymnasium erfolgreich sind.

Die nächste Sitzung des Schulbeirats ist am 24. April. Bis dahin wird es auch neue Erkenntnisse über das aktuelle Anmeldeverhalten geben. Die Anmeldungen für die weiterführenden Schulen sind am 21. und 22. März. Dann müssen Eltern die Grundschulempfehlung wieder vorlegen. Verbindlich ist sie aber nach wie vor nicht. Die Entscheidung liegt weiterhin bei den Eltern.