Trotz scharfer Kritik und unzähliger Rücktrittsforderungen hält der britische Premierminister an seinem Amt fest. Wie lange wird das gut gehen können?

Korrespondenten: Peter Nonnenmacher (non)

Aufgeben mochte Boris Johnson nicht. Das war nie seine Sache. Bei der Fragestunde des Premierministers am Mittwochmittag machte er das noch einmal klar. Der Job eines Regierungschefs, der wie er über „ein kolossales Mandat“ verfüge, sei es, unbeirrt „weiterzumachen“, rief er im Unterhaus aus. Er lasse „nicht locker“. Der Abgeordnete, dem er das zurief, saß freilich nicht auf den Oppositionsbänken, sondern in seinen eigenen Reihen. Der Tory-Hinterbänkler Tim Loughton hatte den Premierminister nämlich gefragt, ob er denn „überhaupt unter irgendwelchen Umständen zurücktreten“ würde. Nur wenn es ihm unmöglich wäre, seine Politik noch umzusetzen, antwortete darauf Johnson: Ansonsten gehe es „weiter wie bisher“.