Das Kenyatta National Hospital in Kenia kommt nicht raus aus den Negativ-Schlagzeilen: Sexuelle Belästigung von Patientinnen, die Entführung eines Babys und jetzt eine Gehirn-OP – am falschen Patienten.

Nairobi - Eine Gehirn-Operation in Kenia sorgt für Aufsehen: Ein Neurochirurg habe den „falschen Patienten“ operiert, teilte das traditionsreiche Kenyatta National Hospital in der Hauptstadt Nairobi am Freitag mit. Der Chirurg, ein Anästhesist und zwei Krankenschwestern seien nach dem Vorfall vom Dienst suspendiert worden. Gesundheitsministerin Sicily Kariuki suspendierte zudem den Krankenhauschef.

 

Laut einem Bericht der Zeitung „Daily Nation“ waren am Sonntag zwei Männer in das Krankenhaus eingeliefert worden. Einer von ihnen musste sich ein Blutgerinnsel aus dem Gehirn entfernen lassen. Der andere Mann sollte wegen einer Schwellung am Kopf lediglich mit Medikamenten behandelt werden - doch er wurde operiert. Während des Eingriffs bemerkten die Mediziner, dass in dem Gehirn des Patienten auf dem OP-Tisch kein Blutgerinnsel zu finden war und dass sie ihn verwechselt hatten.

Sexuelle Belästigung und Baby-Entführung

Nutzer sozialer Medien reagierten entsetzt. Das Krankenhaus äußerte sein „tiefstes Bedauern“ über die Verwechslung und versprach, sich um den fälschlich operierten Patienten zu kümmern. Der Mann erhole sich derzeit gut. Das Kenyatta National Hospital ist das älteste und größte Krankenhaus in Kenia. Es fungiert auch als Universitätsklinik. Erst kürzlich hatte das Krankenhaus Negativschlagzeilen gemacht: Patientinnen berichteten von sexuellen Belästigungen durch Mitarbeiter, außerdem wurde ein Baby entführt.