Der Untersuchungsbericht zu den Kosten für den Limburger Bischofssitz ist abgeschlossen. Doch viel schlauer sind Kirchenvolk und Öffentlichkeit jetzt auch nicht. Die Kirchenoberen hüllen sich noch in Schweigen.

Der Untersuchungsbericht zu den Kosten für den Limburger Bischofssitz ist abgeschlossen. Doch viel schlauer sind Kirchenvolk und Öffentlichkeit jetzt auch nicht. Die Kirchenoberen hüllen sich noch in Schweigen.

 

Frankfurt/Main - Die kircheninterne Untersuchung zum umstrittenen Umbau des Limburger Bischofssitzes ist abgeschlossen, doch das Rätselraten über die Zukunft von Franz-Peter Tebartz-van Elst geht weiter. „Ich habe den Bericht in den Händen“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, am Freitag in Frankfurt/Main. Zum Ergebnis der mit Spannung erwarteten Untersuchung zu den explodierten Baukosten und zur Zukunft des beurlaubten Limburger Bischofs wollte Zollitsch nichts sagen.

Er werde den Bericht nun intensiv studieren und mit dem Vatikan beraten, fügte der Erzbischof hinzu. Wann Rom entscheide, wisse er nicht. Zollitsch rechnet nach eigenen Worten aber nicht mit einer Entscheidung vor der Frühjahrs-Vollversammlung der Bischofskonferenz vom 10. bis 13. März in Münster.

Auszeit verordnet

Seit einem halben Jahr kommen das Bistum Limburg und sein Bischof nicht aus den Schlagzeilen heraus. Im August 2013 läutete ein Protestbrief Frankfurter Katholiken an ihren Oberhirten die Krise ein. Einen Höhepunkt erreichte sie im Oktober, als klar wurde, dass der umstrittene neue Bischofssitz auf dem Limburger Domberg mindestens 31 Millionen Euro kostet. Im selben Monat verordnete Papst Franziskus dem Bischof eine Auszeit. Tebartz-van Elst zog sich daraufhin in ein Kloster nach Niederbayern zurück, wurde ab und zu aber auch in Limburg und Rom gesehen.

Nach der Beurlaubung des 54-Jährigen begann eine von der Deutschen Bischofskonferenz berufene Expertenkommission, den Bau auf dem Domberg unter die Lupe zu nehmen. Der Zollitsch nun vorliegende Bericht soll vor allem die Frage beantworten, warum die Kosten derart in die Höhe geschnellt sind: War man zu Baubeginn von 5,5 Millionen Euro ausgegangen, liegen die bezifferten Kosten derzeit bei mehr als 31 Millionen Euro. Auch auf die Frage, ob dies die endgültige Summe ist, oder ob die Kosten noch höher liegen, erhofft sich die Öffentlichkeit Antwort.

Spekulationen, was mit Tebartz-van Elst passiert, sollte er von Papst Franziskus abgesetzt werden, gab es zuletzt reichlich. Sie reichen von einer Versetzung ins Ausland über eine Art Frühpensionierung bis zu einer Tätigkeit in der Wissenschaft.