Mit antisemitischen Zeilen hat Kollegah einen Skandal ausgelöst. Nach einem Besuch in Auschwitz gab sich der Rapper geläutert, sorgte später aber erneut für Aufregung. Nun ist er in einem Interview zurückgerudert.

München - Der Rapper Kollegah (34) weist Vorwürfe des Antisemitismus zurück. „Für mich macht Rassismus oder jegliche Form von Diskriminierung einer Menschengruppe aufgrund von Ethnie, Hautfarbe, Religion oder sonstigen Eigenschaften überhaupt gar keinen Sinn“, sagte er im Interview der Deutschen Presse-Agentur in München. „In meiner Welt sind Rassismus und Antisemitismus so’was von absurd. Das geht komplett gegen mein Verständnis von der Welt.“

 

Seit einem Besuch in der Gedenkstätte des ehemaligen deutschen Vernichtungslagers Auschwitz gibt Kollegah sich geläutert. Seine „grundsätzliche Sensibilität gegenüber dem Holocaust, aber auch vergleichbaren Ereignissen in der Geschichte“ sei gewachsen, sagte er der dpa. In einem Interview mit „hiphop.de“ hatte er die Ermordung von sechs Millionen Juden kürzlich mit der Situation in den Palästinensergebieten verglichen und damit eine neue Empörungswelle losgetreten. Den Holocaust relativiere er damit nicht, betonte er im dpa-Interview. „Mein Vergleich bezog sich rein auf das Töten unschuldiger Menschen.“

Kollegah gilt spätestens als Skandalrapper, seit er mit Farid Bang in dem Song „0815“ die Zeile „Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen“ aufnahm und trotz heftiger Kritik für das inzwischen indizierte Album „Jung, brutal, gutaussehend III“ einen „Echo“ bekam. Es gab einen Eklat, der schließlich das Aus für den Musikpreis bedeutete.