Skater, die am Abend auf die Rampe wollen, stehen derzeit vor verschlossenen Türen. Der Skatepark am Pragfriedhof ist im Frühjahr saniert worden, doch jetzt gibt es technische Probleme mit dem Licht und die Anlage muss früher schließen.

Stuttgart - Seit vergangener Woche ist das Licht um 20 Uhr aus und die Tür zum Plaza, wie der Skatepark am Pragfriedhof genannt wird, verschlossen. Gerüchten zufolge sollen die Anwohner sich wegen des Lichts beschwert haben, weshalb das zuständige Garten- und Friedhofsamt den Schließdienst bereits zwei Stunden früher vorbeischickt. Zum Entsetzen der Nutzer, ist es doch noch nicht so lange her, dass sie die Anlage wieder länger nutzen dürfen. Alles Quatsch, heißt es von Seiten der Stadt. Nicht die Anwohner haben sich beschwert. Aber: „Es gibt ein kleines Problem mit der elektrischen Anlage. Es gibt eine Sicherung, die wir nicht in den Griff bekommen“, erklärt Walter Wagner vom städtischen Gartenbauamt.

 

Laut Wagner ist seit letzter Woche ein Techniker damit beschäftigt, die Ursache für den technischen Defekt zu suchen. Bislang ohne Erfolg, so Wagner. Auch könne er nicht sagen, wie lange es dauern wird, bis der Defekt behoben sei und die Öffnungszeiten wieder auf 22 Uhr verlängert werden könnten.

Die betroffenen Nutzer waren angesichts der Historie um das Kapitel „Skaterpark am Pragfriedhof“ dagegen schnell geneigt, den Gerüchten zu glauben. Waren es doch auch die Anwohner, die sich derart vom Lärm der Skateboards auf der 2009 für 1,8 Millionen Euro errichteten Anlage gestört fühlten, dass eine komplette Einhausung für weitere 1,6 Millionen Euro gebaut werden musste.

Ein Dach sorgt für eine leisere Geräuschkulisse

Nach fünf Monaten Bauzeit gab Technikbürgermeister Dirk Thürnau den Skatepark im Frühjahr wieder frei. Damit war die bis dato eingeschränkte Nutzung aufgehoben und der Park täglich von 8 bis 22 Uhr nutzbar. Seit der Sanierung sorgt das neue Dach, das 65 mal 28 Meter misst, für eine deutlich geringere Geräuschkulisse. Die Innenschale absorbiert nicht nur den Lärm, sondern ist auch wärmegedämmt. Damit ist die Anlage das gesamte Jahr über für die Skater nutzbar. Zwar ist die Halle an den Stirnseiten verglast, doch muss das Licht aktuell, da die Tage kürzer werden, früher angeknipst werden – und ist um 20 Uhr wieder aus.

Für die Skater, die lange für den Skatepark am Pragfriedhof gekämpft haben, ist das kein Zustand. Auf Facebook ist unter dem Motto „Plaza got light“ für Sonntag, 6. September, eine kleine Skate-Demonstration vor Ort angekündigt.

Weshalb es bei dem teuren Sorgenkind nach so kurzer Nutzungszeit zu erneuten Problemen kommt, darauf hat man bei der Stadt momentan keine Antwort parat. Auch ist bislang am Eingang der Halle kein Hinweis auf die derzeit verkürzten Zeiten angebracht worden. Und so stehen Leute, die nach Feierabend noch eine Runde in der Bowl drehen wollen, derzeit vor verschlossenen Türen. Wie lange noch, bleibt wie gesagt, abzuwarten.