Der Gerlinger Rathausplatz hat unter Skatern in der gesamten Region einen Ruf. In diversen Internetvideos taucht er auf. Im Sommer will der Getränkehersteller Red Bull dort einen Qualifikationswettbewerb für das Finale in Berlin veranstalten.

Hamburg, Bochum – und Gerlingen: diese drei Städte werden sich Skater aus Deutschland für den Juni vormerken. Denn hier werden aller Voraussicht nach die Qualifizierungsturniere zum internationalen Skateboard Contest „Red Bull Bomb the Line“ in Berlin stattfinden. Ausrichter des Wettbewerbs ist der Getränkehersteller „Red Bull“. Für alle Skater aus den Regionen südlich der Mainlinie bedeutet dies, das der Vorentscheid für sie in Gerlingen stattfindet.

 

Gerlingen – und nicht Stuttgart oder München. Ende 2012 habe sich das Unternehmen an die Kommune gewandt, so der Bürgermeister Georg Brenner. Der Rathausplatz habe ihn Skaterkreisen in der gesamten Region einen sehr guten Ruf. „Der Platz ist als Kulisse auf Fotos und Videofilmen im Internet zu sehen. Über den Kontakt mit einem Stuttgarter Filmemacher kam Red Bull dann auf uns zu.“

Früher eher skeptisch gegenüber Wettbewerben

Waren die Gerlinger Kommunalpolitiker vor einigen Jahren noch skeptisch, ob man auf dem Rathausplatz Seifenkistenrennen veranstalten solle, so fiel die Zusage gestern deutlich aus. Der Finanz- und Verwaltungsausschuss entschied einstimmig, Red Bull den Rathausplatz für das Qualifizierungsturnier zur Verfügung zu stellen.

Am 22. Juni, einem Samstag, sollen sich zwischen 14 und 18 Uhr die besten Skater aus Süddeutschland in Gerlingen messen. Die Kommune rechnet mit 60 bis 80 Teilnehmern. Auch Kris Kross, ein Star in der Skaterszene und in der Stadt aufgewachsen, wird dabei sein.

Jugendgemeinderat begrüßt den Wettbewerb

Im Januar hatte sich der Jugendgemeinderat Gerlingen auf einer Klausurtagung mit dem Wettbewerb beschäftigt. Die Jugendlichen hätten dafür geworben und überzeugt, so Brenner. Als Turnierstrecke genutzt werden wird der Bereich zwischen Hallenbad und Rathauseingang. Gestartet wird vom Eingangspodest des Hallenbades. Solange das Unternehmen sich auf den Wettbewerb beschränke, werde die Stadt keine Platzgebühr einfordern. „Sobald Red Bull das Turnier intensiv für Werbung nutzt oder Eintritt nimmt, ist eine Platzgebühr fällig“, sagte Brenner. Nach dem Willen der Stadtverwaltung sollen Mitgliedsunternehmen des Gerlinger Bundes der Selbstständigen (BDS) und der Aktionsgemeinschaft Gerlinger Gastronomie den Platz für Aktionen und Bewirtung gebührenfrei nutzen können. „Wir sehen das Turnier als weitere Chance für das Standortmarketing Gerlingens“, sagte Thomas Schimeck, der Vorsitzende des BDS.