Eigentlich hätten die Lärmschutz-Pläne für die Skateranlage am Pragfriedhof in der Sitzung des Bezirksbeirats Nord am Montag, 5. Mai, vorgestellt werden sollen. Doch dann stellte sich heraus, dass die zuständigen Ämter wohl noch nicht alles abgestimmt hatten.

Filderzeitung: Rebecca Anna Fritzsche (fri)

S-Nord - Gleich als erster Punkt hatte es auf der Tagesordnung für die Sitzung des Bezirksbeirats Nord am Montag, 5. Mai, gestanden: „Skateranlage Friedhofstraße, Sachstand zum Lärmschutz“, Vertreter von Garten-, Friedhofs- und Forstamt sowie des Hochbauamts und des zuständigen Architektenbüros sollten berichten. Die Bezirksbeiräte hatten sich darauf vorbereitet; Zuschauer waren ebenfalls gekommen und hatten sich in den Rängen des Sitzungssaals niedergelassen.

 

Doch daraus wurde nichts: „Wie Sie sehen, sitzen neben mir keine Berichterstatter“, eröffnete Bezirksvorsteherin Andrea Krueger die Sitzung. Die betroffenen Ämter seien noch nicht fertig, es sei wohl eine etwas aufwendigere Abstimmung zwischen den Ämtern und den Referaten des Baubürgermeisters Matthias Hahn und des Technikbürgermeisters Dirk Thürnau notwendig. „Die Bürgermeister haben wohl noch nicht darüber entschieden“, mehr hatte Andrea Krueger nicht zu vermelden. Zur nächsten Sitzung am 19. Mai solle es aber eine Drucksache der beiden Bürgermeister geben. Interessant dabei sei, sagte Krueger, dass der Grundsatzbeschluss zum Neubau des Männerwohnheims auf dem Staiger-Areal, direkt neben der Skateranlage, am Mittwoch, 7. Mai, im Verwaltungsausschuss verabschiedet werden soll. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das dann tatsächlich verhandelt wird“, sagte die Bezirksvorsteherin. Denn auch der Bezirksbeirat Nord habe mehrmals zu Protokoll gegeben, unter anderem in einem direkten Brief an Hahn und Thürnau, dass der Neubau des Männerwohnheims nur dann möglich sei, wenn der Lärmschutz am Skatepark gegeben sei. „Der Beschluss über das Wohnheim funktioniert nicht ohne den Lärmschutz“, sagte Krueger.

Bezirksvorsteherin ist nicht glücklich mit dem Ablauf

Dass die Bezirksbeiräte überhaupt zu dieser Sitzung zu dem Thema verhandeln sollten, war die Folge eines Zeitungsberichts von Mitte April: „Stadt baut den Skatern ein Dach“, hatte die Überschrift geheißen. Darin war von einem Betrag von knapp unter zwei Millionen Euro für den Lärmschutz die Rede. „Ich habe das gelesen und dachte, dann kann man dem Bezirksbeirat das Konzept doch auch vorstellen“, erklärte Andrea Krueger. So ausgegoren, wie es nach dem Zeitungsartikel erschien, waren diese Informationen dann wohl doch noch nicht gewesen – die Ämter jedenfalls mochten die Pläne am Montagabend noch nicht offiziell vorstellen.

Bürgermeister sind sich wohl noch nicht einig

Die Bezirksvorsteherin machte unterdessen deutlich, dass sie mit dem Ablauf der Dinge nicht glücklich war. Dass der Lärmschutz nun in der Sitzung am 19. Mai geschehen soll, gefiel Krueger noch viel weniger: „In dieser Sitzung stehen bereits drei bis vier größere Tagesordnungspunkte an“, sagte sie. „Wenn dann noch der Lärmschutz dazu kommt, können Sie sich auf einen langen Abend einstellen.“

Aus der städtischen Pressestelle war bis Dienstagnachmittag keine Stellungnahme von Matthias Hahn, Dirk Thürnau oder Volker Schirner, dem Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamts, zu bekommen, da alle drei in einer Sitzung des Technischen Ausschusses saßen.