Endlich ist sie da und sie sieht so gut aus. Die Skaterrampe auf dem Schloßplatz ist eröffnet und wir finden sie steht unserer Heimatstadt ganz besonders gut.

Stuttgart - Wir haben uns ziemlich auf diesen Tag gefreut, schließlich steht unserer Heimatstadt die neue Skaterrampe in ihrem Herzen sehr gut. Und sie steht in Stuttgart erstmals unter freiem Himmel. Der hat sich daher direkt mal blau gemacht und die Sonne strahlte zum Frühlingsbeat. Besser hätte der Kessel das neue Schloßplatzmitglied nicht begrüßen können. 

 

Und das hat sich richtig schick gemacht. Jetzt ganz ohne Dach und ohne versperrte Sicht macht das Kunstwerk richtig was her. Danke Michel Majerus! Da will plötzlich jeder mal die Rampensau spielen. Also mal kurz vor der Eröffnung schon unter dem rot-weiß gestreiften Absperrband durchgetaucht und schwups auf die Rampe geklettert. Echte Halbhöhenlage dort oben. Noch ist das Kunstwerk mit seinen Aufschriften ganz unberührt, die Skater können hier nun ihre eigenen Spuren hinterlassen und so ihren Teil dazu beitragen. Groß ist dann auch auf der Rampe "Fuck the intention of the Artist" zu lesen, das lädt doch zu einem entspannten Umgang ein. Muss schon ein sympathischer Kerl gewesen sein, dieser Michel Majerus. 

Neun Wochen auf dem Schloßplatz

Wie eine kleine Bühne erscheint die Rampe einem von den Treppen am Kunstmuseum. Weitaus schöner, als die üblichen Veranstaltungszelte und Bühnen an jedem Wochenende. In den kommenden neun Wochen kann man also von der Freitreppe aus wieder Skatern zuschauen. Fast wie früher. Da kommt schon ein wenig Nostalgie auf, aber heute ist schließlich auch schön. Und wir werden so noch häufiger einmal dort Platz nehmen. Schon jetzt ist die Rampe ein richtiger Überraschungsgast. Kameras klicken, iPhones nehmen sie ins Visier und Passanten bleiben stehen. Und alle wollen mal hin. Wann sieht man schon einmal Damen mittleren Alters im Kostüm auf einer Skaterrampe stehen? Und ältere Herren Skateboarder filmen? Ach ja, manchmal passt eben einfach alles zusammen. Da freut sich auch Nils Schmid. "Ich freu mich aufs rattern und schlagen der Skateboards", sagte er. Und wir lächeln, denn die Angst vor Lärm war wieder mal groß im Vorfeld und so endet die Dankesliste von Ulrike Groos, der Leiterin des Kunstmuseums, auch gar nicht mehr. Jeden, der sich dafür eingesetzt hatte, wollte sie erwähnen. Man kann es verstehen, es war ein harter Kampf. Aber jetzt heißt es: Ab auf die Rampe. 

Bestimmte Nutzungszeiten

Hatten am Donnerstag übrigens einen gefährlichen Job. Um Bilder von den Skatern machen zu dürfen, musste man eine Erklärung unterschreiben, so nach dem Motto: Wenn ihr angefahren werdet, war nicht das Museum schuld. Vollkommen ok, alle voll mutig unterschrieben. 5 Minuten später: Erstes Objektiv getroffen. Aber der Kollege konnte nach kurzer Reparaturphase weiterknipsen. Alles gut. Am Rande des Absperrbandes gab es noch einen kleinen Aussprachewettbewerb. "Skaterrampe" klingt ja tatsächlich ein bisschen sperrig, "Ramp" (englisch, you know) haben wir auch gehört. Skateramp oder Skateboardramp gefallen uns eigentlich auch ganz gut. Nun ja, jetzt finden wir sie einfach mal toll. Und wer wann auf die Rampe darf, das steht hier. Viel Spaß und herzlich willkommen liebe Rampe (Ramp)!