Planieren, walzen, schieben, fräsen – wenn die Skifahrer bereits beim Après-Ski oder beim Abendessen sind, beginnt für die Teams der Pistenpräparierung der Arbeitstag. Unser Redakteur durfte einen Tag lang bei der herausfordernden Arbeit dabei sein.

Gegen 16 Uhr geht es für die Pistenpräparierungs-Teams mit der Gondel hinauf zum Arbeitsplatz. Erst wenn die letzten Skifahrer die Pisten verlassen haben, kann mit der Pistenpräparierung begonnen werden.

 

Aus Sicherheitsgründen darf während des Skibetriebs kein Pistengerät im Einsatz sein. An der Bergstation findet die tägliche Einsatzbesprechung mit allen Fahrern und dem Betriebsleiter statt. Er ist während des Tages das gesamte Skigebiet abgefahren, hat festgestellt, wo eventuell besondere Verbesserungen an der Piste vorgenommen werden müssen oder wo die Markierungstafeln nicht mehr perfekt aufgestellt sind. Er weist auf die unterschiedlichen Schneeverhältnisse im Gebiet hin, erklärt, wo eventuell zusätzlich Schnee hinverlagert werden muss und vergibt spezielle Aufträge für Sonderprojekte wie Schanzen oder Halfpipes.

Das ist besonders wichtig, damit die Wintersportler am nächsten Morgen perfekt präparierte Pisten vorfinden.

Technik checken - dann zum Revier fahren

Um 17 Uhr gehen die Fahrer zu ihren Pistengeräten, checken die Technik, den Tankinhalt, die Ölstände der diversen Hydraulik Aggregate. Der Standard-Pistenbully hat einen 6-Zylinder-Dieselmotor mit rund 13 Litern Hubraum und 530 PS, fährt maximal 20 km/h, kann dafür aber theoretisch Steigungen von 100 Prozent bewältigen.

Zuerst arbeiten alle Fahrer in den Gebieten zusammen, wo tagsüber sehr starke Sonneneinstrahlung herrschte, denn wenn der weiche Schnee später in der Nacht gefriert, ist es nicht mehr so leicht, ihn möglichst glatt zu präparieren. Im Anschluss begibt sich jeder Fahrer in sein zugewiesenes Revier, wo er jeden Felsen, jede Kuppe, jeden Abhang wie im Schlaf kennt.

Von der Kanzel aus hat man die gesamte Piste im Blick. Die starken Scheinwerfer auf dem Dach und eine eigens beheizte Scheibenwischeranlage sorgen dafür, dass die Fahrer auch bei Dunkelheit immer beste Sichtverhältnisse haben.

Viel Erfahrung nötig für die perfekte Skipiste

Um die Schneehöhen richtig einzuschätzen, braucht man zum einen viel Erfahrung, zum anderen hilft eine spezielle Schneemessung, die auf einem Bildschirm immer exakt die Schneehöhe anzeigt, die sich vor dem Schild befindet. Über GPS-Sensoren kann jedes Pistengerät jederzeit eruieren, wie dick die Schneedecke ist, auf der es gerade fährt. Daraus ergeben sich die zur Präparierung notwendigen Parameter.

Um 20 Uhr sind die ersten Pisten präpariert. Dafür hat das Fahrzeug drei gesonderte Hydrauliksysteme. Das erste bedient den hydrostatischen, stufenlosen Antrieb, das zweite den Räumschild, das dritte die Fräse am Heck, die dann die perfekten Rillen zaubert, die die Skifahrer am Morgen so lieben. Gelenkt wird das Fahrzeug mit einem kleinen Steuerrad. Die meisten Aggregate, vor allem der Schild, werden per Joystick bedient.

Bei der Präparierung muss beachtet werden, dass sich auf der Piste eine schöne glatte Fläche bildet. Wie beim Rasenmähen fahren die Pistengeräte versetzt über die bereits präparierte Spur, damit keine Unebenheiten entstehen.

Mehr Informationen zu den Zillertaler Skigebieten gibt es hier!