Nach beeindruckender Konstanz hat es nun auch für Platz eins gereicht: Karl Geiger gewinnt in Val di Fiemme und luchst Ryoyu Kobayashi das Gelbe Trikot ab. Das DSV-Teamergebnis ist erstaunlich.

Val di Fiemme - Ungläubig starrte Karl Geiger sein erstmals errungenes Gelbes Trikot an. „Das ist genial“, rief der 26 Jahre alte Oberstdorfer ganz spontan, als er das begehrte Leibchen übergezogen bekam. Mit dem dritten Einzelsieg in seiner Karriere hat der Skispringer aus dem Allgäu die Gesamtführung von Japans Überflieger Ryoyu Kobayashi übernommen und nimmt nun den Triumph im Weltcup ins Visier. „Mehr geht eh nicht. Das ist etwas Besonderes. Das freut mich unglaublich“, sagte Geiger in der ARD. Das Gelbe Trikot habe zwar „identisches Material“ wie sein übliches Trikot, „aber ich fühle mich sehr wohl darin“.

 

Mit einer Flugshow (104,5 und 103,5 Meter) hatte Geiger zuvor die gesamte Konkurrenz im italienischen Val di Fiemme deutlich besiegt und für den ersten deutschen Sieg unter dem neuen Bundestrainer Stefan Horngacher gesorgt. „Das fühlt sich natürlich super an. Es war an der Zeit, dass der Karl jetzt endlich mal gewinnt. Er war wirklich sehr gut. Aber auch der Rest des Teams hat gezeigt, was wir können. Das war zum ersten Mal das Ergebnis, das wir uns gewünscht haben“, sagte der 50 Jahre alte Tiroler, dem die Erleichterung anzumerken war. Der Österreicher Stefan Kraft auf Platz zwei und Tournee-Sieger Dawid Kubacki als Dritter mussten sich deutlich geschlagen geben.

Tolles Teamergebnis der Deutschen

Geiger liegt nun 70 Punkte im Ranking vor Kobayashi, der nach einem verkorksten ersten Sprung nur Platz 26 belegte. „Ich glaube schon, dass man das einrahmen kann. Das kriegt einen Spezialplatz“, sagte Geiger, der von seinen Teamkollegen sofort im Auslauf geherzt wurde. Constantin Schmid als Fünfter, Stephan Leyhe auf Rang sechs und Pius Paschke als Achter komplettierten das tolle Teamergebnis der Deutschen. Geiger hatte zuvor in Engelberg 2018 und in Willingen 2019 Einzelsiege im Weltcup geholt.

Für die DSV-Adler von Coach Horngacher war der bevorstehende Generationswechsel noch nie so sichtbar wie an diesem Wochenende. Während die Routiniers Markus Eisenbichler (Handverletzung), Severin Freund (Trainingsrückstand) und Richard Freitag (Formschwäche) sowie Andreas Wellinger (Kreuzbandriss) allesamt fehlen, sind in Schmid, Luca Roth und Martin Hamann gleich drei Youngsters mit von der Partie. Vor allem Schmid, der seinen ersten Sprung als „echt einen Wahnsinn“ bezeichnete, zählt inzwischen aber zum festen Team und etabliert sich zu einem immer besseren Punktesammler im Weltcup.