Eine Stunde lang hat sich Skisprung-Star Sven Hannawald im Interview mit der Kreiszeitung von seiner ganz persönlichen Seite gezeigt und über die Höhen und Tiefen in seinem Leben gesprochen. Wer es verpasst hat, kann sich das Gespräch hier in voller Länge anschauen.

Böblingen - Keiner flog höher und weiter in der Skisprung-Saison 2001/2002 als Sven Hannawald, der erfolgreichster Skispringer der Welt war. Als erster überhaupt gewann der damals 27-Jährige alle vier Wettbewerbe der Vierschanzentournee. Bis dahin unerreicht war auch seine Titelverteidigung bei der Skiflug-Weltmeisterschaft in Harrachov 2002, die ihm als erstem Sportler überhaupt gelang. Doch nach Jahren der Höhenflüge schlug der Profisportler im Leben weniger weich auf. Im April 2004 wurde bekannt, dass er am Burn-out-Syndrom litt, im Jahr darauf beendete er seine Karriere.

 

Serie in Kooperation mit AOK Stuttgart-Böblingen

Doch nach dieser Talsohle ging es für Hannawald wieder bergauf. Er frönte seiner Leidenschaft für den Motorsport, nahm bei der Wok-WM teil und verfasste seine Autobiografie. Mittlerweile ist Hannawald ARD-Experte, wenn es um das Skispringen geht. Seit 2016 ist er außerdem als Unternehmensberater aktiv und gibt Seminare für Unternehmen – auf Skisprungschanzen. Dabei im Fokus stehen seine Erfahrungen mit sportlichen Erfolgen, aber auch der Umgang mit Leistungsdruck und fehlender innerer Balance, die zum Burn-out führen können.

Vom Spitzensportler zum Burn-out-Patienten

Wie fühlt es sich an, wenn an den TV-Bildschirmen 15 Millionen vor dem entscheidenden Sprung bei der Vierschanzentournee in Bischofshofen mitbibbern? Und wie lässt sich das Gefühl beschreiben, dann auch wirklich den mit 139 Metern längsten Satz gemacht zu haben? Genauso spannend ist allerdings die Frage, wie aus dem Erfolg auf einmal ein enormer Druck wurde, ihn auch zu wiederholen. Und wie es sich für einen Spitzensportler anfühlen muss, sich nach Jahren an der Weltspitze auf einmal in einer Spezialklinik für Burn-out-Patienten wiederzufinden?

Das Interview bildet den Auftakt zur Reihe „Hürden gesund meistern“, in der auch noch weitere prominente Sportler zu Wort kommen und ihren Umgang mit Erfolg und Misserfolg schildern. Schon am 2. Dezember ist Beachvolleyballerin Kim Renkema zu Gast, die nach sportlichen Erfolgen mittlerweile ihren Verein Allianz MTV Stuttgart als Sportdirektorin managt. Weitere Gäste sind der ehemalige Profifußballer Uli Borowka und der Boxer Luan Krasniqi.

Den Live-Talk mit Sven Hannawald am Montag, 22. November, überträgt die Kreiszeitung um 19.30 Uhr auf ihrem Youtube-Kanal unter der Adresse www.krzbb.tv im Netz.