Auf dem Parkplatz des Freizeitbades Korntal-Münchingen stellt ein Fahrzeughalter für längere Zeit sein Auto ab und entfernt das Nummernschild. Unbekannte kippen das Fahrzeug um.
Wohin mit unliebsamen Gegenständen, beispielsweise Autos, die irgendwo mutwillig in der Landschaft entsorgt wurden? Die Stadt Korntal-Münchingen hat für solche Zwecke einen sogenannten Verwahrplatz. Dorthin wurde jetzt auch ein Kleinwagen abgeschleppt, der auf dem Parkplatz des Freizeitbades abgestellt war und von bislang unbekannten Tätern vermutlich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch, so die Information der Polizei, auf das Dach gedreht wurde. Welchen starken Menschen dies gelungen ist? „Das würden wir auch gerne wissen“, sagt Benita Rösler, die persönliche Referentin des Korntal-Münchinger Bürgermeisters Alexander Noak.
Unbekannte drehen Kia auf den Kopf – Stadt greift ein
Rösler hat auf Anfrage unserer Zeitung in Erfahrung gebracht, dass der feuerrote Kia schon länger auf dem Parkplatz des Freizeitbades stand. Das bestätigt auch der Polizei-Pressesprecher Steffen Grabenstein: „Bereits vor einigen Wochen wurde das Auto am selben Platz beschädigt, der Fahrzeughalter hatte Anzeige erstattet.“ Und irgendwann schraubte der Besitzer des kleinen Automobils die Kennzeichen einfach ab, ließ das Fahrzeug aber an Ort und Stelle. Daraufhin wurde die Stadt tätig, „weil es nicht ordnungsgemäß ist, ein Auto ohne Kennzeichen und ohne TÜV-Prüfplakette auf öffentlichen Plätzen abzustellen“, so Benita Rösler. „Das gilt als gefährlicher Abfall und muss dann auf Kosten des Steuerzahlers entsorgt werden“, sagt Steffen Grabenstein. Das Ordnungsamt der Stadt Korntal-Münchingen hatte in Zusammenarbeit mit der Polizei Kontakt zum Halter aufgenommen und erklärt, dass er das Auto nicht so stehenlassen könne. Geschehen ist nichts.
Polizei sucht Zeugen
Am Mittwochmorgen entdeckten nun Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamts das Malheur: Die rote Blechkiste lag, alle vier Räder in Richtung Himmel gestreckt, auf dem Dach. „Wir haben die Polizei benachrichtigt und eine Anzeige gegen Ungekannt erstattet“, sagt Benita Rösler. Mitarbeiter des Bauhofs mussten schließlich die ausgelaufenen Betriebsstoffe beseitigen. Eine weitere Kontaktaufnahme mit dem Besitzer des Autos blieb erneut erfolglos. Also wurde das Auto, mittlerweile ein richtiges Wrack, auf den bereits erwähnten städtischen Verwahrplatz gebracht. „Das ist eine Fläche, wo wir solche Autoleichen abstellen“, sagt Rösler. Den Fahrzeughalter koste dieser „Stellplatz“, so die Information der persönlichen Referentin, fünf Euro Gebühr pro Tag. Ob die Stadt das Geld jemals sehen wird?
Die Polizei sucht nun Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu dem beschädigten und schließlich umgedrehten Kleinwagen geben können – unter der Telefonnummer: 0 71 56 / 4 35 20 oder per E-Mail an: ditzingen.prev@polizei.bwl.de.