Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Anreise
Die Julischen Alpen erreicht man von Süddeutschland aus am einfachsten mit dem Auto. Von Stuttgart nach Bled sind es auf der Autobahn knapp 600 Kilometer. Wer ohne Stau durch- kommt, sollte die Strecke in fünfeinhalb Stunden schaffen.

 

Unterkunft
Hotel und Restaurant Ribno, vier Sterne, im Dorf Ribno, zwei Kilometer vom See entfernt, ruhig in einem Fichtenwald, DZ/F ab 100 Euro, www.hotel-ribno-bled.com .

Hotel Jezero direkt am Bohinj-See, ordentliche Zimmer, DZ 45 bis 65 Euro/Person, www.bohinj.si/alpinum/jezero/sobe_de.html .

Camping Bled, direkt am Bleder See, zwei Kilometer von Bled entfernt, schöner Baumbestand, sehr komfortabel, Caravan plus Auto inkl. zwei Erwachsene für eine Nacht 29,50 Euro, www.camping-bled.com .

Nichts für Feiglinge
Der britische Veranstalter Swim-Trek wirbt mit dem Slogan „Fähren sind etwas für Feiglinge“ und organisiert seit zehn Jahren geführte Schwimmtouren in vielen Ländern. Die Tour zu den Seen in den Julischen Alpen kostet inkl. Übernachtung und Frühstück, aber ohne Anreise 560 Euro, www.swimtrek.com .

Für die Wassersportler indes ist auch der Steg das Ziel, der Bootssteg am rettenden Ufer. Umziehen, Tee oder Kaffee trinken, was essen, kurz ausruhen, dann die nächste Einheit. Das sind die Taktgeber während der Urlaubstage in dem einst zu Jugoslawien gehörenden Landstrich an der Grenze zu Österreich und Italien. Auch die Abende sind feuchtfröhlich. Statt Seewasser wird dann slowenischer Rebensaft bei einer Weinprobe in einem uralten Gewölbekeller serviert oder gut gekühltes lokales Bier. Nächster Tag nächste Schwimmstrecke. Diesmal ein Abstecher hinüber nach Italien: Kraulen im eiskalten Lago del Pridel, dem Raibler See. Fast alle Schwimmer stecken in Neoprenanzügen, nur Amy und Mark nicht. Mark ist ein witziger Engländer, der seit ein paar Jahren in Bayern lebt und mit Freunden ein altes Schloss renoviert.

Er schwimmt mit eigenwilliger Ausrüstung. Andy kann’s kaum glauben, er schüttelt den Kopf, lacht breit und sagt: „In Shorts und mit einem Ledergürtel, aber ohne Schwimmbrille - unglaublich.“ Gut möglich, dass die meisten Briten tatsächlich ein anderes Kälteempfinden haben als viele andere Europäer. Anna jedenfalls schlottert nach dem knapp 1,5 Kilometer langen Ausflug in dem auf etwa 1000 Höhenmetern gelegenen Alpensee nicht schlecht - trotz des schützenden Neoprenanzugs, aus dem sie sich soeben schält. Später, im Fluss Soca, ist es noch mal ein bisschen kälter. Auf den ersten paar Hundert Metern fällt das Atmen schwer.

Kein Kater danach

Doch allmählich gewöhnt sich der Körper auch an solche Temperaturen. Alle Schwimmer erreichen früher oder später den Punkt, den Ausdauersportler als Flow bezeichnen. Das ist der Zustand, in dem die Schwimmer ein wohliges Glücksgefühl empfinden. Wenn es für kurze Zeit nichts Wichtigeres zu geben scheint als das Einswerden mit dem Wasser. Wenn man die schmerzenden Muskeln nicht mehr spürt. Wenn sich der Rausch einstellt, ein toller Rausch, denn es gibt keinen Kater danach. Außer einen ordentlichen Muskelkater. Schwimmwanderer sind Menschen, denen das Kacheln-Zählen im Hallenbad schon lange nicht mehr reicht. Männer und Frauen, die lieber in spektakulärer Umgebung kraulen, mit Blick auf hohe, schneebedeckte Berge oder eben auf eine Kirche. Die Froschperspektive des Schwimmers in einem Bergsee ist eine einmalige.

Wer so etwas erlebt hat, der will mehr. So wie Roger, ein IT-Spezialist aus Salisbury, der diesmal seinen 17-jährigen Sohn Oscar eingeladen hat zum Mitschwimmen. Roger war mit Swim-Trek bereits mehrmals unterwegs, zuletzt im Lake District in Nordengland. Am dritten und letzten Urlaubstag trägt der Bohinj-See eine spiegelglatte Oberfläche. Slowenien zeigt sich von seiner schönsten Seite. Es ist windstill und angenehm warm. Ideale Bedingungen, speziell für Alison, die Schwimmerin mit dem enormen Respekt vor der Seequerung.

„Ich bin aufgeregt“, sagt die 50-jährige Britin und nestelt nervös an ihrer Schwimmbrille herum. Die Ansage der Tourenleiter ist einfach umzusetzen: „Das Ziel ist die Täuferkirche in Ribcev Laz, gleich neben unseren Hotel.“ Die Kirche liegt am anderen Seeufer, Luftlinie vier Kilometer entfernt. Über dem in einem Tal gelegenen See und den benachbarten Zweitausendern tanzen an diesem unvergesslichen Vormittag ein paar Gleitschirmflieger. Wer während des Schwimmens in die Rückenlage wechselt, der kann die tollkühnen Luftartisten aus einmaliger Perspektive beobachten. Amy ist schon nach gut einer Stunde am Ziel, Alison nach knapp zwei Stunden. Sie wird von den anderen mit donnerndem Applaus empfangen. „Gut gemacht“, sagt Andy und reicht Alison die Hand. Schwimmen kann süchtig machen.

So wird das Reisewetter in Europa

Infos zu Slowenien

Anreise
Die Julischen Alpen erreicht man von Süddeutschland aus am einfachsten mit dem Auto. Von Stuttgart nach Bled sind es auf der Autobahn knapp 600 Kilometer. Wer ohne Stau durch- kommt, sollte die Strecke in fünfeinhalb Stunden schaffen.

Unterkunft
Hotel und Restaurant Ribno, vier Sterne, im Dorf Ribno, zwei Kilometer vom See entfernt, ruhig in einem Fichtenwald, DZ/F ab 100 Euro, www.hotel-ribno-bled.com .

Hotel Jezero direkt am Bohinj-See, ordentliche Zimmer, DZ 45 bis 65 Euro/Person, www.bohinj.si/alpinum/jezero/sobe_de.html .

Camping Bled, direkt am Bleder See, zwei Kilometer von Bled entfernt, schöner Baumbestand, sehr komfortabel, Caravan plus Auto inkl. zwei Erwachsene für eine Nacht 29,50 Euro, www.camping-bled.com .

Nichts für Feiglinge
Der britische Veranstalter Swim-Trek wirbt mit dem Slogan „Fähren sind etwas für Feiglinge“ und organisiert seit zehn Jahren geführte Schwimmtouren in vielen Ländern. Die Tour zu den Seen in den Julischen Alpen kostet inkl. Übernachtung und Frühstück, aber ohne Anreise 560 Euro, www.swimtrek.com .

Allgemeine Informationen
Slowenien: www.slovnia.info ; Bled: www.bled.si/de/

Was Sie tun und lassen sollten
Urlauber sollten auf jeden Fall in Slowenien auch wandern, Kanu fahren, bergsteigen und an dem kurzen Küstenabschnitt im Meer baden - schöne Landschaft!

Auf keinen Fall sollten unerfahrene Schwimmer auf eigene Faust in Seen und Flüsse steigen.

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