Der Smog schnürt den Menschen in Peking die Luft zum Atmen ab. Erstmals seit fast zwei Jahren ist die zweithöchste Stufe auf der Vierer-Smog-Skala erreicht. Doch die Gegenmaßnahmen der Behörden sind halbherzig.

Peking - Der schlimmste Smog dieses Jahres schnürt den mehr als 20 Millionen Pekingern die Luft ab. Die Behörden riefen die Menschen am Dienstag auf, nicht vor die Tür zu gehen oder zumindest Atemmasken zum Schutz zu tragen. Schulen strichen ihre Freiluftaktivitäten. Es war der vierte Tag mit schlimmem Smog in Folge, eine schmutzige Dunstwolke verdunkelte den Himmel über der chinesischen Hauptstadt bedrohlich. „Es scheint wie der Weltuntergang zu sein“, sagte ein 51-Jähriger.

 

Straßenverkehr läuft ungehindert

Der Schadstoffindex der US-Botschaft für den gefährliche Feinstaub erreichte weiter „gefährliche“ Spitzenwerte von 500 bis 600. Das ist mehr als das Zwanzigfache des Grenzwertes der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Feinpartikel mit weniger als 2,5 Mikrometer Durchmesser sind besonders gefährlich, weil sie direkt ins Blut gehen und Krebs auslösen können.

Zwar berichteten die Behörden, zahlreiche Fabriken hätten ihre Produktion herunterfahren oder einstellen müssen, doch lief der Straßenverkehr ungehindert. Trotz der extremen Luftverschmutzung wurde die höchste Alarmstufe „Rot“ mit Fahrbeschränkungen weiterhin nicht ausgerufen. Bewohner kritisierten die Behörden für ihre Untätigkeit. „Wie schlimm muss es denn noch werden?“, fragte ein Pekinger. „Die lachen doch über die Gesundheit der einfachen Leute.“