Das deutsche Team hat einen Fehlstart in die WM 2018 hingelegt. Das 0:1 gegen Mexiko zeigt: Die Titelverteidigung funktioniert nicht von allein. Das hätte die Mannschaft eigentlich wissen müssen, kommentiert unser Autor Dirk Preiß.

Sport: Dirk Preiß (dip)

Stuttgart - Gab es Warnungen genug? Natürlich! Da ist zum einen die Statistik, die besagt, dass sich der Titelträger bei einer WM meist besonders schwer tut – und gerne auch mal früh scheitert. Da ist die EM 2016, als die deutsche Fußball-Nationalmannschaft eher fahrlässig die große Chance auf einen weiteren Titl verstreichen ließ. Und da waren die Testspiele gegen Österreich (1:2) und Saudi-Arabien (2:1), die jedem im DFB-Team hätten klarmachen müssen: Sobald die WM in Russland startet, ist viel mehr gefragt.

 

Nicht als Kollektiv verteidigt

Nun hat die WM auch für die deutsche Mannschaft begonnen – und alle, die meinten, das wird schon irgendwie werden, schauen erstaunt auf das Ergebnis: 0:1 gegen Mexiko. Eine Niederlage beim Turnier der Besten kann passieren, sie bedeutet noch lange nicht das Aus, es bleibt Zeit zur Korrektur, selbst das höchste Ziel – also die Titelverteidigung – ist noch erreichbar. Klar ist aber auch: So, wie das Team gegen die heißblütigen und doch cleveren Mexikaner auftrat, wird das nichts. Vor allem, weil die deutsche Mannschaft nicht als Kollektiv funktioniert hat – gerade, wenn es galt, gemeinsam Konter zu unterbinden. Ein Lerneffekt gegenüber den mauen Tests zuletzt war nicht zu sehen.

Spieler und Trainer tun nun gut daran, schnell aufzuwachen, die Probleme offen zu diskutieren und die richtigen Lehren aus dem Fehlstart zu ziehen. An klaren Worten, wie schon nach dem Spiel zu hören, sollte es dabei nicht mangeln. Sonst reiht sich Joachim Löws Team ein in die Reihe der gescheiterten Titelträger. Trotz aller Warnungen.