Der Einfluss der sozialen Medien ist riesig – und vor allem junge Menschen laufen Gefahr, sich aufgrund vermeintlicher Ideale unter Druck zu setzen. Deshalb braucht es klare Regeln, meint Martin Dudenhöffer

Mit kaum etwas anderem verbringen junge Menschen mehr Zeit als mit dem Internet und den sozialen Medien. Dort tummeln sich Freunde, aber auch mediale Vorbilder, die oft eine perfekte Welt vorgaukeln. Mit gestählten und schlanken Körpern, ob echt oder technisch nachgeholfen, beeinflussen sie das Selbstbild von vielen Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

 

Was für manche ein Ansporn für mehr Bewegung und eine bewusstere Ernährung sein mag, setzt andere unter Druck, dem Schönheitsideal vom fitten und glücklichen Menschen zu entsprechen. Man muss nur in die Schulen und bei der sogenannten Generation Z reinhorchen, um festzustellen, dass Selbstzweifel, Optimierungsdruck und gar psychische Erkrankungen bis hin zu Depressionen und Essstörungen fast an der Tagesordnung sind. Da ist es mehr als folgerichtig, dass Länder wie Israel, Frankreich und zuletzt auch Norwegen erkannt haben, dass die Macht der Bilder auf den sozialen Medien eingeschränkt werden muss. Wie dort, sollten auch in Deutschland bearbeitete und mit unrealistischen Filtern versehene Bilder künftig gekennzeichnet werden. So würde wirklich jedem und jeder klar werden, wie viel von der heilen Welt im Internet letztlich Wirklichkeit und wie viel Fake ist.