Die Liberalen und die AfD schauen am genauesten auf die Kandidatenkür der Union. Wir erklären, warum.

Berlin - Es ist keine Frage, wer sich bei den anderen Parteien am meisten über einen Kanzlerkandidaten Armin Laschet freuen dürfte. FDP-Chef Christian Lindner, der in Nordrhein-Westfalen die Koalition mit der CDU unter dem Ministerpräsidenten Laschet ausverhandelt hatte, lobte schon auffällig den Sieg des Aacheners bei der Wahl zum CDU-Vorsitzenden. Er pries sein „Durchhaltevermögen“ und merkte an, dass der neue CDU-Chef „oft unterschätzt“ worden sei. Außerdem gehe er mit seinem Koalitionspartner so fair um „wie seinerzeit Helmut Kohl“. Tatsächlich hätte Laschet aufgrund seiner geräuschlos arbeitenden schwarz-gelben Koalition in NRW keine Berührungsängste gegenüber den Liberalen. Die FDP strebt nach den Bundestagswahlen den Eintritt in eine künftige Regierung an. Laschet würde das ein kleines Stück wahrscheinlicher machen. Dagegen verdächtigen die Freidemokraten CSU-Chef Söder eher grüner Umtriebe. Sollte nach der Wahl ein Dreierbündnis aus Union, Grünen und FDP möglich sein, sähe die FDP jedenfalls den Koalitionsverhandlungen unter der Führung Laschets entspannter entgegen als unter der Ägide des Bayern.