Wohngemeinschaften für Senioren sind eine Alternative zum Altersheim. Die Stadt Stuttgart fördert solche WGs. Sofia Thut aus Stuttgart-Giebel und ihre Mitbewohner erzählen, wie sie zusammenleben.
Großes Hallo, als um halb zwölf die Eilenfeld-Schwestern zu den anderen stoßen: Wer sitzt jetzt wo am Esstisch? Wer schält Kartoffeln, wer guckt lieber zu und kommentiert? Wer traut sich ans Zwiebelschneiden? „Ich kann schälen“, sagt Ulla Eilenfeld (90), „meine Schwester hat noch zu tun.“ Derweil hat sich Toni Gruss, mit 66 Jahren der Jungspund in der WG, schon die Zwiebeln geschnappt („Müssen wir die nachzählen?“), und Sofia Thut (90) pellt einfach stoisch weiter. Kartoffelschälen, das läuft bei ihr noch immer so routiniert ab wie früher das Zuschneiden von Klopapier und Küchenrollen, 40 Jahre lang im Dreischichtbetrieb in der Papierfabrik in Siebenbürgen.