Das Geschäft in den Wachstumsmärkten Asiens und in Deutschland war besonders stark.

Walldorf - Europas größter Softwarekonzern SAP beruhigt mit vorgezogenen Quartalszahlen den Markt und erwartet ein noch rasanteres Wachstum. Das Betriebsergebnis nach der internationalen Rechnungslegungsvorschrift IFRS stieg in den ersten drei Monaten um sechs Prozent auf 630 Millionen Euro, wie das Walldorfer Unternehmen am Freitag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Die Software- und softwarebezogenen Serviceerlöse betrugen 2,62 Milliarden Euro und lagen damit um 13 Prozent über dem Vorjahresquartal. Der Gesamtumsatz stieg um elf Prozent auf 3,35 Milliarden Euro. Der Software-Konzern erwartet, dass das zweite Quartal noch mehr Wachstum bringt.

 

Der Aktie taten die Zahlen gut. War die Aktie am Morgen noch einer der Verlierer im DAX, drehte sie bis zum Nachmittag mit 0,5 Prozent ins Plus auf etwa 50,40 Euro.

Das DAX-Unternehmen verzeichnete Rekordzahlen in der Region Asien-Pazifik-Japan sowie ein zweistelliges Wachstum in mehreren Märkten, darunter im Stammland Deutschland.

In Nordamerika habe es dagegen operative Herausforderungen gegeben, die sich auf die Geschäftsentwicklung ausgewirkt hätten. Es ging vor allem um die Vermarktungsstrategie. Amerika war der einzige Markt, auf dem die Softwareerlöse sanken, und zwar um vier Prozent auf 236 Millionen Euro. Die Probleme seien gelöst, sagte Vorstandssprecher Bill McDermott und fügte hinzu: „Nordamerika ist zurück in der Spur.“

„Wir wollen eine Hochleistungskultur“

Wenn die Zahlen nicht stimmen, greift der Softwarekonzern hart durch. Das Unternehmen hatte sich bereits Ende März vom Vertriebschef in Nordamerika getrennt. Auch Großbritannien und Frankreich seien langsamer ins Jahr gestartet als erwartet. SAP habe reagiert und „Anpassungen in der Führung“ vorgenommen, sagte McDermott. „Wir wollen eine Hochleistungskultur“, sagte er. Das gesamte Marktumfeld sei eigentlich in einem sehr guten Zustand.

Im Gesamtjahr will SAP den Verkauf von Software und softwarebezogenen Dienstleistungen um zehn bis zwölf Prozent steigern. Erwartet wird ein Betriebsergebnis in einer Spanne von 5,05 Milliarden Euro bis 5,25 Milliarden Euro nach 4,71 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

Weitere Zuwächse erwartet sich das Walldorfer Unternehmen von Zukunftsfeldern wie dem Cloud Computing, bei dem es Anwendungen per Internet als Service zur Verfügung stellt. „Das Cloud-Geschäft gewinnt an Dynamik und zeigt einen deutlich positiven Einfluss durch SuccessFactors“ heißt es in der Mitteilung des Konzerns. Zusammen mit der neuerworbenen Tochter SuccessFactors weise das Cloud-Portfolio im Jahresvergleich ein solides zweistelliges Wachstum auf. Details über die gemeinsame Cloud-Strategie will das Unternehmen am 15. Mai auf der Konferenz „Sapphire Now“ geben.