Schauspiel statt Eishockeyspiel: Die Steelers sind derzeit Teil der Soko Stuttgart. Eine Folge der ZDF-Krimiserie wird in der neuen Bietigheimer Halle gedreht.

Bietigheim-Bissingen - Es ist warm und stickig in der Umkleidekabine der Steelers. Die Eishockeyspieler haben ein hartes Training hinter sich und wollen sich gerade umziehen, als zwei Kommissare in die Umkleide platzen. Sie stellen Fragen zu Gina, der Ehefrau des erfolgreichen Stuttgarter Eishockey-Profis Andi Springer. Denn Gina Springer wurde umgebracht – in der Eishalle. Und kurz vor ihrem Tod hatte sie eine heftige Auseinandersetzung mit der Ehefrau des Vereinspräsidenten. Mehr weiß man nicht – noch nicht.

 

Das ist die Geschichte der „Soko Stuttgart“-Episode „Die Tote auf dem Eis“, die im kommenden Frühjahr ausgestrahlt werden soll. Bei den Bietigheim-Bissinger Stadtwerken freut man sich, dass die neue Eisarena in Szene gesetzt wird, denn das bedeutet Publicity. Für die Bietigheimer Steelers bedeutet der Dreh ebenfalls Werbung. Aber er bedeutet auch noch einiges mehr, nämlich Training am späten Abend statt tagsüber, fremde Menschen und viel Technik in der Umkleide und vor allem: sich in Geduld üben. „Wir müssen viel warten“, sagt Robin Just. Der Eishockey-Spieler und seine Mannschaftskollegen sind als Komparsen eingesetzt, in der Krimiserie sind sie die Spieler der Stuttgarter Steelers. Nur einer von ihnen hat eine Sprechrolle – allerdings dürfe auch der nur zwei Sätze sagen, erzählt Just. Aber es sei sehr interessant, zu sehen, wie so ein Dreh funktioniere: „Das ist mal etwas anderes“, so Just.

Zwei Leidenschaften in einer Rolle

Für Tanja Szewczenko ist der Dreh längst nichts Ungewöhnliches mehr. Die ehemalige Eiskunstläuferin hat schon vor mehr als zehn Jahren auf die Schauspielerei umgesattelt – und wird nun auch bei „Soko Stuttgart“ zu sehen sein. Dass sie in dieser Rolle ihre beiden Leidenschaften Eislauf und Schauspiel kombinieren kann, begeistert die 36-Jährige besonders. Auch wenn sie sich etwas Sorgen darüber macht, ob sie die Leiche von Gina Springer auf dem Eis authentisch darstellen kann: „Die größte Herausforderung wird sein, bei der Kälte nicht zu zittern“, sagt sie. Immerhin ist sie nicht zum ersten Mal in Bietigheim-Bissingen: Vor einigen Jahren habe sie in der alten Eishalle schon einmal für Holiday on Ice trainiert, erzählt Szewczenko.

Auch der Produktionsleiter Rolf Steinacker dreht nicht zum ersten Mal in Bietigheim-Bissingen. Aber dieser Einsatz sei schon eine Herausforderung, sagt er. Zum einen, weil er mit drei Tagen relativ lang sei für einen Außendreh. Zum anderen, weil mit der Crew von rund 60 Leuten und zusätzlich zwei Steelers-Mannschaften sehr viele Leute am Set seien und die Halle ohnehin so groß und unübersichtlich sei: „Eigentlich sucht man immer jemanden“, sagt Steinacker.

In Bietigheim-Bissingen gilt der Dreh als Glücksfall

Hans-Günther Neumann, der Präsident der Steelers, ist derweil überglücklich, dass in der Bietigheimer Eisarena gedreht wird. Immerhin hat sein Sohn den Kontakt zu den Filmproduzenten herstellen können. Zudem hätten er und die Stadt von Anfang an die gleiche Meinung vertreten: „Wir waren uns einig, dass Bietigheim-Bissingen, die Steelers und die Eishalle von dem Dreh nur profitieren können“, so Neumann.