Die Vorwürfe gegen Chinas Digitalkonzern Huawei sind nicht belegt. Die Entscheidung über eine Beteiligung am Aufbau des 5G-Netzes sollte auf europäischer Ebene getroffen werden, kommentiert StZ-Chefredakteur Joachim Dorfs.

Chefredaktion: Joachim Dorfs (jd)

Stuttgart - Es gibt in der politischen Auseinandersetzung wohl kein Thema, bei dem Wissen und Überzeugung so weit auseinanderklaffen wie bei der Frage, ob der chinesische Netzwerkausrüster Huawei am Aufbau der neuen, superschnellen 5G-Mobilfunknetze beteiligt werden darf oder nicht. Die Überzeugung, oder anders gesagt: die Furcht, dass die Beteiligung der Chinesen ein Sicherheitsrisiko darstellt, ist tief, das Wissen darum ist es jedoch nicht. Das ist nicht verwunderlich: Die Netzinfrastruktur ist technisch hochkomplex, und es handelt sich bei den Warnungen vielfach um Geheimdienstinformationen, die nicht überprüfbar sind und auch politisch instrumentalisiert werden können.