Nach hartem Lockdown 2020 und der „Edition Parkdeck“ 2021 kann der städtische Eventmanager Andreas Wolfer in diesem Jahr wieder aus den Vollen schöpfen.

An diesem Donnerstag beginnt der „Sommer am See“. Traditionell spielt die Bigband des Albert-Einstein-Gymnasiums um 19.30 Uhr zum Auftakt der Böblinger Veranstaltungsreihe, die nach zwei Corona-Jahren endlich wieder einigermaßen normal stattfinden kann. Bis Anfang September ist das Programm prall gefüllt. Der Organisator und städtische Veranstaltungsmanager Andreas Wolfer berichtet von den Vorbereitungen.

 

Herr Wolfer, beim Blick in den Böblinger Veranstaltungskalender fällt auf, dass dieser nach zwei Jahren Corona erstmals wieder prall gefüllt ist. Können Sie die Corona-Jahre gedanklich abhaken?

Im ersten Corona-Jahr 2020 war es tatsächlich ein sehr harter Lockdown, in dem kulturell fast gar nichts lief. Wir haben 2021 dann so viel wie möglich nachgeholt mit dem abgewandelten Sommer am See, der „ Edition Parkdeck“ vor der Kongresshalle. Das Gute dabei: Wir mussten nicht wie kommerzielle Veranstalter denken, sondern hatten ein städtisches Budget, von dem wir zehren konnten. Für die Kulturvereine war die Zeit allerdings deutlich härter.

Wie groß ist die Vorfreude auf den Sommer?

Für mich war ganz klar: Wir gehen mit dem Sommer am See wieder zurück in die Alte TÜV-Halle. Die Location bietet viele Vorteile, da wir die ganze Veranstaltungstechnik schon vor Ort haben und uns dort einfach wohlfühlen. Die Anwohner würden eine zweite „Edition Parkdeck“ wahrscheinlich auch eher weniger gerne sehen, es war schon recht laut zum Teil. (lacht)

Besteht noch eine Rest-Angst, dass Corona doch wieder zuschlagen könnte?

Wir planen seit der Pandemie immer vor dem Hintergrund, dass wir eine Veranstaltung womöglich absagen müssen. Doch in diesem Jahr freuen wir uns, dass wir endlich wieder das durchführen können, was den Sommer am See ausgemacht hat. Abgesagt ist immer schnell, aber planen muss man eben auch.

Ist es schwieriger geworden, Künstler zu buchen?

Im Gegenteil. Im Vorfeld bekamen wir jeden Tag zwischen fünf und zehn Anfragen von Bands, die bei uns spielen wollten. Viele Künstler sind froh, wenn Veranstalter das Risiko eingehen wollen. Da stehen viele in den Startlöchern.

Ihr persönliches Highlight für diesen Sommer?

Ich freue mich sehr, die Böblinger Songtage wieder machen zu können, die ebenfalls in der Alten TÜV-Halle steigen. Aber natürlich sind mir alle Events lieb, ich mache das Programm ja nicht für mich, sondern für das Publikum. Ein Highlight wird neben den Promenadenkonzerten Ende Juli aber sicher das Comedy-Duo Ernst und Heinrich, die zum 22. Mal dabei sind. Genauso auch Bernd Kohlhepp, der ein Video von einer Fan-Reise nach Teneriffa mitbringt. Insgesamt haben wir ein recht starkes Kabarett-Programm, auch in Kooperationen etwa mit den Kultourmachern vom Alten Amtsgericht.

Spüren Sie die Vorfreude auch beim Publikum?

Vom Vorverkauf her ist es wie so oft: Bei den einen Veranstaltungen läuft es eher schleppend, bei anderen sehr gut. Doch unterm Strich überwiegt auf jeden Fall die Vorfreude.