Bei hochsommerlichen Temperaturen ist am Wochenende mit einem Sturm auf die Freibäder zu rechnen. Sind die Bäder darauf vorbereitet? Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um den Besuch.

Der Badespaß ist zurück. Nachdem die Coronapandemie Besucherbegrenzungen und eingeschränkte Öffnungszeiten zur Folge hatte, sieht es diesmal nach einem unbeschwerten Sommer aus.

 

Wie läuft der Ticketverkauf? Eintrittskarten für Stuttgarts Freibäder gibt es spontan an der Kasse, aber auch nach wie vor im Internet. Die Online-Buchungen hatten sich während Corona bewährt und werden zunächst beibehalten. Die Preise sind in dieser Saison nicht erhöht worden.

Gibt es Personalengpässe? Das Stuttgarter Bäderamt ist personell gut aufgestellt, „wir können die Öffnungszeiten halten, wie sie sind“, sagt dessen Pressesprecher Jens Böhm. Es werde auch keine Sperrungen geben bei den Sprungtürmen und Rutschen, denn man habe genügend Personal für die Aufsicht über den Badebetrieb. „Ich glaube, wir werden viele glückliche Gesichter sehen an diesem Wochenende und in diesem Sommer“, sag Böhm.

Wie erfrischend ist das Wasser? Alle Stuttgarter Freibäder mit Außenbecken – das sind die Freibäder Möhringen, Rosental in Vaihingen, Sillenbuch, Killesberg und Untertürkheim – heizen das Badewasser auf 23 bis 24 Grad auf. Die Temperatur variiert je nach Tageszeit und ist zur Öffnungszeit um 7 Uhr naturgemäß frischer als zur Schließzeit um 20.30 Uhr.

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Auch in Heil- und Mineralbädern? Vier staatlich anerkannte Heilquellen speisen die Becken im Solebad Cannstatt. Dort gibt es zwei Becken, deren Wasser 30 beziehungsweise 32 Grad warm ist. Die Thermalsole füllt auch die 36 Grad warmen Whirlpools. Wer genügend durchgegart ist, kann sich in das Becken mit 18 Grad kühlem, kohlensäurehaltigem Heilwasser stürzen. Im kombinierten Hallen- und Freibad Leuze werden zum Schwimmen stark kohlensäurehaltige Heilquellen und eine Mineralquelle genutzt, in die Becken fließt Wasser mit 30 bis 36 Grad. Für Kaltwasserliebhaber gibt es ein 20-Grad-Schwimmbecken mit chlorfreiem, naturbelassenem Heilwasser sowie Außenbecken mit Wasser in einer Temperatur von 20 bis 24 Grad. In die Becken des Mineralbad Berg fließen täglich fünf Millionen Liter natürliches Mineralwasser aus sechs anerkannten Heilquellen. Im Außenbecken hat das Wasser eine naturgegebene Wassertemperatur von bei diesem Wetter angenehmen circa 22 Grad – chlorfrei, naturbelassen und stark kohlensäurehaltig.

Gibt es neue Regeln für Badegäste? Nicht in diesem Sommer, aber vielleicht im nächsten. Im Rathaus hat sich eine stimmgewaltige Truppe für den Nichtraucherschutz in Freibädern in Stellung gebracht. Zu ihr gehören die Puls-Fraktionsgemeinschaft, die Fraktion (Linke, SÖS, Piraten und Tierschutzpartei) sowie die CDU-Gemeinderatsfraktion. Die Stadt soll überprüfen, ob ein generelles Rauchverbot in den städtischen Freibädern möglich wäre oder speziell ausgewiesene Raucherzonen Abhilfe schaffen könnten. Jedenfalls sehen die Antragsteller nicht nur auf den Liegewiesen, sondern auch am Becken viel Rauch überm Wasser. Jetzt wollen sie erwachsene Nichtraucher und Kinder vor Passivrauch und die Umwelt vor Zigarettenkippen schützen.

Wie reagiert das Bäderamt darauf? In den Stuttgarter Bädern besteht kein Rauchverbot. Bisher habe man auch nicht alle Raucher vom Badespaß ausgrenzen wollen. „Ob ein generelles Rauchverbot rechtlich möglich ist, wird derzeit juristisch geprüft“, sagt Pressesprecher Jens Böhm.

Sind partielle Rauchverbote möglich? Prinzipiell ja. „Wir müssten nur ausschildern, wo ein Raucherbereich mit Ascher ist und das Rauchverbot für alle anderen Bereiche in die Badeordnung aufnehmen. Der stimmt man ja zu, wenn man das Bad betritt“, erläutert Böhm. Geschlossene Räume sowie Beckenumgänge in den Freibädern seien stets raucherfreie Zonen. Badegäste werden darauf hingewiesen, dass in diesen Bereichen das Rauchverbot gilt. Jedoch besteht das Verbot nicht auf den Liegewiesen.

Liegen viele Kippen auf den Wiesen? Nein. Die Stuttgarter Bäder geben in den Freibädern Mini-Aschenbecher aus, um die Verschmutzung der Liegewiesen zu vermeiden. „Wie in vielen anderen öffentlichen Bereichen spielt beim ordentlichen Entsorgen der Zigarettenkippen auch die Eigenverantwortung jedes Rauchers eine große Rolle“, resümiert Böhm. Jetzt müsse man sehen, welche Lösung juristisch möglich, aber auch vernünftig wäre.