Studierende der Kunstakademie zeigen beim Sommerfest am Killesberg ihr Circularity Lab. Darin kommen Keramik zur Kühlung und Pilze als Dämmstoff zum Einsatz. Auch der Höhenpark zog die Besucher an.
Der Killesberg hat im Sommer viel zu bieten: den Höhenpark, die Bahn, den Killesbergturm, die Gastronomie und natürlich Kultur in vielfältigen Formen, von der Weissenhof-Siedlung samt Museum über die Architekturgalerie bis hin zur Brenzkirche und der Akademie der Bildenden Künste. Beim Sommerfest am Killesberg haben viele die Gelegenheit genutzt, all das und noch mehr ein bisschen kennenzulernen. Die meisten Besucher zog es in den Höhenpark und zur Kunstakademie. Einem Thema, passend zum Wetter, begegnete man beim Bummel zwischen den vielen Ständen und Ausstellungen mit Projekten der Studierenden immer wieder: der Klimaerwärmung, gerade auch beim Thema Architektur und Bauen.
Ein Kreislauf der Materialien
Die Klasse Innovative Bau- und Raumkonzepte von Professor Tobias Wallisser stellte dort zum Beispiel das Circularity Lab vor: Mit der lichten Konstruktion versuchen die Studierenden, das Cradle-to-Cradle-Prinzip, also der vollständige Kreislauf der verwendeten Materialien, zu verwirklichen. Es handelt sich um eine Art Baukasten aus Holzdreiecken, in denen ganz unterschiedliche Materialien unterschiedliche Funktionen haben. Filigrane 3-D-Drucke von Keramik verbunden mit Wasser können eine natürliche Kühlung in dem Lab bewirken. Für gute Dämmung sorgen Paneele aus Mycelien, also aus nichts anderem als einem Pilz, der auf Bäumen und auch auf totem Holz wächst. Unter sterilen Laborbedingungen sei es gelungen, das Wachstum des Pilzes zu beschleunigen, erklärte der wissenschaftliche Assistent Kristof Gavrielides beim Sommerfest. Er könne in vorgegebene Formen und durch unterschiedliche Materialien wie Stroh wachsen – zu Dämmplatten oder zu Bestandteilen von Hockern.
Das Labor wird noch weiterentwickelt
Die halbkugelförmige Dreieckkonstruktion wird noch einige Tage vor der Kunstakademie zu begehen sein. Das in „Highlowtech” entstandene Circularity Lab soll noch weiterentwickelt werden und vielleicht einen festen Standort bekommen - nicht nur in Stuttgart, sondern auch auf einem landwirtschaftlichen Areal in Brandenburg, wo im Alltagskreislauf weitere Materialien erforscht werden können.