Beim Sommerfestival auf Schloss Filseck bei Uhingen gibt es in diesem Jahr erstmals bewegte Bilder zu sehen. Das Festivalorchester spielt Filmmusiken dazu.

Uhingen - Ein neuerlicher Coup ist den Machern des Sommerfestivals auf Schloss Filseck bei Uhingen kurz vor Beginn der Konzertreihe gelungen, die in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiert. Beim Schlusskonzert am Sonntag, 3. August, spielt das Festivalorchester nicht nur bekannte Filmmelodien, es werden auch ausgewählte Filmszenen auf Großleinwand gezeigt. Auf dem Programm stehen Titel aus „Gladiator“, „Schindlers Liste“, „Star Wars“, „King Kong“, „Der letzte Samurai“, „Der Duft der Frauen“, „Fluch der Karibik 3“, „James Bond“, um nur einige zu nennen – insgesamt mehr als 20 Melodien.

 

Bewegte Bilder zur Musik

Dass das Festival, das am Freitag beginnt, mit Filmmusik zu Ende gehen soll, stand schon lange fest. Dass nun auch Filmausschnitte gezeigt werden können, ist dem heißen Draht des künstlerischen Leiters des Sommerfestivals, Gerald Buß, zu der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach zu verdanken. Er ging zusammen mit Eberhard Höflinger in die Schule. Der gebürtige Uhinger aber ist Solotrompeter der Vogtland Philharmonie, die seit einigen Jahren „Sounds of Hollywood. Berühmte Filmmusiken mit Großleinwand“ im Programm hat und nun für das Sommerfestival Noten zur Verfügung stellt und auch die Bilder zur Musik liefert.

„Wir haben uns das natürlich gewünscht, aber dass das jetzt wirklich klappt, ist toll“, sagt Gerald Buß, der das Schlusskonzert leitet. Obwohl er das nun zum 20. Mal tut, scheint er doch ein bisschen Lampenfieber zu haben. „Das wird ein richtiger Live-Act“, kündigt er an. Zeit das Zusammenspiel der Musik mit den laufenden Bildern zu proben, hat das Festivalorchester, das aus lauter Profimusikern besteht, nicht. Das wäre zu aufwendig. Die Musiker haben zwar minutiös die Melodien einstudiert, die Filmsequenzen aber werden im Hof von Schloss Filseck zum ersten Mal dazu eingespielt. Die Aufgabe obliegt keinem Geringeren als Ulrich Wenzel, dem Direktor der Vogtland Philharmonie. Aus einem Ü-Wagen heraus bringt er die entsprechenden Filmausschnitte auf die Großleinwand, die über dem Orchester aufgespannt ist. Im Blick hat er dabei nicht nur die Bühne mit den Musikern und die 7,20 Meter auf vier Meter große Leinwand, sondern auch die Partitur des Konzerts. Er ist dafür verantwortlich, dass die Bilder nicht der Musik davonlaufen und umgekehrt. „Es kann ja sein, dass wir etwas langsamer oder etwas schneller spielen“, erläutert Gerald Buß.

Buß und seine Kumpels

Damit die Filmausschnitte eingeblendet werden dürfen, haben die Organisatoren des Konzertes die Filmrechte für den 3. August eingeholt. „Das ist alles schon passiert, das war sehr aufwendig, aber wir haben da profitiert von der Vogtland Philharmonie, die hat das für uns als Paket zusammengestellt“, sagt Buß.

Bevor die Filmmusiken im Schlosshof – oder bei schlechtem Wetter in der Bürenhalle in Wäschenbeuren – erklingen, probt das Festivalorchester noch einmal. „Diesmal ist der Aufwand sehr groß. Da es sich um viele aktuelle Titel handelt, brauchen wir einen Klavierspieler, eine Harfe einen E-Bassisten und so weiter, insgesamt sind 64 Musiker dabei, alles Kumpels von mir“, sagt Gerald Buß.

Alte und neue Gesichter im Programm

Uhingen - Im Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre trägt das diesjährige Programm des Sommerfestivals den Titel „Verrückte Zeiten“. Mit dabei sind Künstler, die an der Erfolgsstory der Konzertreihe des Vereins Musik auf Schloss Filseck mitgeschrieben haben. So spielen die Lumberjack Bigband & Annette Frank am 25. Juli für die Freunde, Förderer und Fans des Sommerfestivals. Das Vokalsextett Berlin Comedian Harmonists gastiert am 26. Juli im Schlosshof. Auch das original Ukulele Orchestra of Great Britain (1. August) und die Musikclowns Gogol und Mäx (2. August) dürften dem Publikum in guter Erinnerung sein.

Premiere im Schlosshof feiern die norwegische Trompeterin Tine Thing und ihr ten Thing Brassensemble am 29. Juli. Zwei Tage später ist die „Sandi“ Kuhn Group zu Gast. Bereits am 27. Juli spielt das mehrfach ausgezeichnete Orchester der Jugendmusikschule Göppingen erstmals beim Sommerfestival.

Einen festen Platz im Programm haben auch die Eigenproduktionen. Rund 100 Schüler wirken am 28. Juli beim traditionellen Kindermusical mit. Gegeben wird dieses Mal „Der Tag, als der Zirkus verboten werden sollte“. Bachs große h-Moll-Messe intoniert der Kammerchor Capella Nova am 30. Juli in der Göppinger Oberhofenkirche. Zum Schluss präsentiert das Festivalorchester am 3. August bekannte Filmtitel.

Alle Konzerte beginnen um 20.30 Uhr. Ausnahme ist das Kindermusical am 28. Juli. Es wird um 10.30 Uhr und um 19.30 Uhr aufgeführt.

Karten sind erhältlich unter www.schloss-filseck.de oder unter www.easyticket.de sowie unter der Rufnummer 0 71 61/1 47 71.