Mehr als 2000 Besucher kommen zum Sommernachtsfest auf das Gartenschaugelände in Rechberghausen und sind begeistert von Musik, einer Lasershow und einem Feuerwerk. Auch die Anwohner tanzen mit.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Rechberghausen - Blitze in Rot, Blau und Grün zucken über das Besucherheer, vereinigen sich zu einem Strahlenkranz und malen Kreise, Quadrate und Spiralen an die gegenüberliegende Häuserzeile. Im nächsten Moment setzt das Licht den Besucherköpfen Heiligenscheine auf und zaubert Glühwürmchen in die Baumwipfel. Dann wabert das Lichterspiel wellenförmig durch die mit Kunstnebel geschwängerte Luft. Schon von außen ist das schön anzusehen,. Doch wer mitten drin steht, fühlt sich wie im Krieg der Sterne.

 

Verletzte gibt es nicht, nur Gefangene werden gemacht. Ziemlich fesselnd war die Lasershow, die das Veranstalterteam um die Rechberghäuser Kulturamtsleiterin Olga Arendt als eine der Hauptattraktionen bei der sechsten Auflage des Sommernachtsfestes auf dem ehemaligen Gartenschaugelände aufgeboten hat. Sorgen um das Augenlicht müsse man sich aber wirklich nicht machen, versicherte Alessandro Acquaviva von der Firma DS Showlaser in Unterschweinbach bei München. Klar, mit der verwendeten Multicolorlaseranlage mit 17 Watt Leistung lasse sich mühelos eine Zigarette anzünden. Auf Kopfhöhe werde der Strahl aber abgedimmt. Zudem sorge die schnelle Bewegung dafür, dass es keine Schäden an der Netzhaut gebe.

Kinder bauen Floße

So hatten die rund 2000 zahlenden Gäste – die vielen Kinder durften wie immer kostenlos auf das Festgelände – auch am abschließenden Feuerwerk noch ihren Spaß. Zuvor hatte die Rock’n’Roll-Band Boppin’B das Publikum auf dem ehemaligen Fußballplatz zum Tanzen gebracht, und die Kinder konnten für ihren Beitrag zum Festprogramm selbst Hand anlegen. Kleine Flöße wurden zurecht gesägt und gehämmert und mit einem Segel ausgestattet. „Ich habe dafür nicht einmal eine Viertelstunde gebraucht“, berichtete die achtjährige Alicia aus Albershausen, was auch ganz gut war, denn selbst am frühen Abend war es noch ziemlich heiß gewesen. „Ich habe ganz schön geschwitzt.“ Später sollten die Flöße dann mit Kerzen bestückt über den Teich des Gartenschaugeländes schippern. Vorher konnten es Mama und Papa ganz praktisch als Tablett für Getränke und Pizzaecken nutzen.

Wieder einmal hat Rechberghausen seinen Ruf als Ort für die besonderen Feste im Kreis Göppingen bestätigt. „Wir versuchen eben, aus dem Gartenschaugelände das beste zu machen“, sagte Arendt. Mit „wir“ meint sie dabei keineswegs nur die Gemeindeverwaltung. Auch diesmal konnte sie sich auf mehr als 50 ehrenamtliche Helfer aus der Bürgerschaft verlassen, die Tickets verkauften, das Kinderprogramm organisierten oder Holz in den Feuerschalen nachlegten.

Die Nachbarn feiern gerne mit

Mit den Nachbarn habe es noch nie Ärger gegeben. Auch die Bewohner der gerade erst neu erbauten Wohnblocks, die ihre Immobilien unter dem Titel „Wohnen am Park“ erworben haben, ertrugen den Rummel heiter, obwohl sie die Musikanlage beschallte und der Laserstrahl direkt in ihre Wohnungen funkelte. Auf den meisten Balkonen wurde getanzt oder einfach nur gefeiert, wie bei Familie Sonnberger, die zu siebt beisammen saß und auf das Spektakel blickte. „Die Aussicht ist gut. Nur das Feuerwehrauto steht ein bisschen im Weg.“