Sommerserie: Mopsevent in Wernau Wenn die Möpse um die Wette rennen

Das Mopsrennen in Wernau lockt bis zu 3000 Besucher an. Bei dem nicht ganz ernst zunehmenden Wettkampf sind Bulldoggen, Chihuahuas und Möpse die Stars.
Wernau - Wer auf den Hund – genauer auf den Mops – gekommen ist und Spaß an skurrilen Veranstaltungen hat, für den ist das erste Septemberwochenende wie geschaffen: In Wernau treffen sich seit 2013 Liebhaber und Besitzer von Möpsen, Bulldoggen und Chihuahuas, um sich einem besonderen Wettkampf hinzugeben: dem Mopsrennen.
Mit fünf Euro Startgeld kann der Spaß beginnen. Mitmachen dürfen Hunde ab vier Monaten, und sie müssen einer der ausgeschriebenen Rassen angehören. Die Regeln sind einfach: Jeder Läufer startet einzeln. Die kleinen Hunde müssen eine Strecke von 50 Metern hinter sich bringen. Dann wird die Zeit gestoppt. Wie die Tiere ins Ziel kommen, ist fast egal. So dürfen etwa die Besitzer nebenher laufen, den Hund bis zur Ziellinie tragen und gegebenenfalls sanft hinüber schubsen oder hinter der Zielgeraden mit Leckerlies locken. Manch ein Mops soll das Rennen auch schon ganz alleine geschafft haben. „Hilfreich ist es, vorher ein paar Mal zu üben, sodass der Hund auf Zuruf zu seinem Herrchen oder Frauchen kommt“, empfiehlt Elisabeth Both.
Seit 2012 rennen die Möpse
Zusammen mit ihrem Mann Andreas Felkl ist Both nicht nur auf den Mops, sondern auch auf das Mopsrennen gekommen. „Wir kannten solche Rennen aus Hamburg und Berlin, fanden aber nichts Vergleichbares in Süddeutschland“, erzählt die Hundebesitzerin. 2012 veranstalteten die beiden dann das erste Mopsevent im Verein für Schäferhunde in Esslingen-Berkheim. „Da kamen bereits 1000 Besucher. Es war sofort klar, dass wir in eine größere Umgebung umziehen müssen“, sagt Both.
Seit 2013 findet das Mopsrennen im Wernauer Stadion statt. Das Stadion steht dabei das ganze Wochenende im Zeichen der Möpse. Samstags können Hundebesitzer und Möpse sich bei freiem Eintritt das Gelände ansehen und auf der 50-Meter-Bahn schon mal warmlaufen. Die Veranstalter stoppen auf Wunsch auch kostenlos die Zeit. „Durchschnittlich brauchen die Möpse etwa fünf Sekunden pro Bahn. Aber die gestoppte Zeit ist nur zweitrangig. Da geht keiner hin und sagt‚ mein Hund muss hier erster werden’“, weist Felkl darauf hin, dass das Rennen reiner Spaß sein soll.
Samstag ist der Trainingstag
Sonntags geht es dann um die Wurst: Erwachsene zahlen sechs Euro Eintritt, um auf das Gelände zu gelangen. Dort gibt es neben dem Rennen rund 20 Aussteller, die Infos und Produkte rund um die kleinen Hunde anbieten. Für Kinder gibt es eine Hüpfburg, für das leibliche Wohl der Hundebesitzer wird gesorgt. „Das ist ein großes Familienfest, bei dem der Mops der Star ist“, schwärmt Felkl. „Es ist nichts weiter als eine Riesengaudi, da steckt kein Ehrgeiz dahinter. Das ist auch den meisten Besitzern klar“, so der 64-Jährige. „Es ist aber auch so, dass Hunde schließlich beschäftigt sein wollen“, sagt der Mopsfan. Bei seinem Mopsrennen hätten Hunde wie Besitzer ihre Freude.
Laut den Veranstalter kommen jedes Jahr bis zu 3000 Besucher zu dem Mopsevent. „Wir haben auch schon mal Dackel als Gastrasse ausprobiert. Da kamen gerade mal zwei Anmeldungen. Mit Anmeldungen für Möpse werden wir geradezu überhäuft. Die Leute kommen nicht nur aus der Region, sondern aus ganz Deutschland und sogar aus dem Ausland zu dem Rennen,“ sagt Felkl. Für dieses Jahr hätten sich bereits Teilnehmer aus Österreich, Belgien und der Schweiz angekündigt. Mopsfans gebe es schließlich überall. Warum ihn gerade diese Hunderasse in ihren Bann gezogen hat, beschreibt Felkl so: „Möpse lösen bei uns Mopsverrückten etwas aus. So richtig kann ich das auch nicht erklären. Auf jeden Fall sind das sehr liebenswerte, pflegeleichte, familienorientierte Hunde. Und ich kenne keinen Mops, der aggressiv wäre“, sagt der Rennveranstalter. Er ist sich sicher: „Wer einmal einen Mops hatte, kommt von der Rasse nicht mehr los. Möpse sind mehr Mensch als Hund.“ Mit dieser Vorliebe steht Felkl in Anbetracht seiner Besucherzahlen gewiss nicht allein.
Stuttgart, Loriot und der Mops aus Bronze
Auch der unter dem Namen Loriot bekannte Humorist Vicco von Bülow bekundetet vielfach seine Vorliebe für die kleine Hunderasse. Er schrieb sogar ein Buch über die Tiere unter dem Titel: „Möpse und Menschen. Eine Art Biografie“. Von ihm stammen Sätze wie „Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.“ Und „Möpse sind mit Hunden nicht zu vergleichen. Sie vereinigen die Vorzüge von Kindern, Katzen, Fröschen und Mäusen.“ In Stuttgart ziert seit 2014 sogar ein Mops aus Bronze die Gedächtnissäule in Erinnerung an Loriot und seine Familie.
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