Auf einigen Feldern fühlen sich Städte und Gemeinden vom Verband Region Stuttgart gegängelt. Trotz des nicht konfliktfreien Verhältnisses wird die Region nun Mitglied im Städte- und im Gemeindetag. Allerdings in einer besonderen Form.

Stuttgart - Das Verhältnis zwischen dem Verband Region Stuttgart und den Kommunen ist traditionell nicht konfliktfrei. Schließlich mischt sich die Region, etwa bei der Ansiedlung von Lebensmitteldiscountern oder beim Wohnungsbau, des Öfteren und kraft Gesetzes in Belange der Städte und Gemeinden ein, die dann ihr kommunales Selbstbestimmungsrecht beeinträchtigt sehen. Umso überraschender kommt deshalb, dass der Regionalverband unters Dach der kommunalen Spitzenverbände im Land schlüpfen will: Er wird im Rahmen einer Sonderregelung Mitglied im Städtetag und im Gemeindetag – auch ein Zeichen dafür, dass die alte Frontstellung einem pragmatischen Miteinander gewichen ist.

 

Keine Interessenvertretung der Region

„Wir wollen keine politische Mitgliedschaft“, betont freilich Regionaldirektorin Nicola Schelling, also keine Vertretung der regionalen Interessen gegenüber der Landesregierung und anderen Verbänden. Allerdings möchte der Verband Region Stuttgart von den Informationen der beiden Kommunalverbände zu Rechtsänderungen und Vorschriften profitieren. „Aufgrund der Themenvielfalt unseres Verbands müssen von uns immer mehr Regelungen beachtet werden, die es entsprechend für Städte und Gemeinden gibt“, sagt Schelling. Diese „informative Zusammenarbeit“, so Schelling, lässt sich die Region im Rahmen einer Sondermitgliedschaft jährlich 2795 Euro beim Gemeindetag und 3000 Euro beim Städtetag kosten. Der Verband ist seit 1996 bereits Mitglied im Deutschen Städtetag (Kosten: 3474 Euro), um Informationen über bundesweite Themen zu erhalten. Die neuen Mitgliedschaften wurden im Wirtschaftsausschuss der Regionalversammlung einstimmig gebilligt.