Eine Ausstellung im Schulmuseum Friedrichshafen klopft die Gefahren des Verfalls der Handschrift ab. Das Resultat beruhigt.

Politik/Baden-Württemberg: Rüdiger Bäßler (rub)

Friedrichshafen - An dieser Alliteration war wohl kein Vorbeikommen: „Tinte oder Tablet?“ lautet der Titel einer Sonderausstellung im Schulmuseum Friedrichshafen, die bis Herbst nächsten Jahres zu sehen ist. So, als provokanter Aufriss, wird das Thema zur Zukunft der Handschrift dann aber doch nicht abgehandelt. Zumal es belastbare Hinweise auf das baldige Eintreten eines apokalyptischen Handschrift-Verlustes bisher nicht gibt, wie die Mit-Kuratorin Bettina Kießling sagt. Was künftig geschieht mit der Handschrift im Zeichen der zunehmenden Nutzung elektronischer Medien, das sei auch der Wissenschaft bisher nicht umfassend klar, wie sich in der Recherche gezeigt habe: „Keiner will sich wirklich festlegen.“ Also tun es die Ausstellungsmacherinnen um die Museumsleiterin Friederike Lutz auch nicht. „Wir nehmen den Kampf zwischen Befürwortern und Gegnern gar nicht erst auf“, sagt Lutz: „Wir halten ihn nicht nur für aussichtslos, sondern auch für sinnlos angesichts der Digitalisierung, die uns vieles bringt, das uns wirklich hilft.“