Union und SPD gehen nach eigenen Worten zuversichtlich in die am Sonntag beginnenden Sondierungen zur Bildung einer Bundesregierung. Am Mittwoch wurde in einem Treffen in Berlin eine erste Arbeitsgrundlage besprochen.

Berlin - Die Spitzen von CDU, CSU und SPD haben am Mittwochabend ihr Treffen zur Vorbereitung der Sondierungen für eine Regierungsbildung beendet. An den Beratungen waren zeitweise auch Bundes- und Landesminister beteiligt. SPD-Chef Martin Schulz sagte nach dem Ende des Treffens, man habe eine gute Arbeitsgrundlage erarbeitet, „auf der wir am Sonntag die Sondierungen beginnen können“.

 

Nach den gescheiterten Sondierungen mit FDP und Grünen strebt die Union nun eine stabile Regierung mit den Sozialdemokraten an. Die SPD will sich aber bis Ende der einwöchigen offiziellen Sondierungen offenhalten, ob sie tatsächlich in eine erneute große Koalition geht oder andere Möglichkeiten einer Zusammenarbeit anstrebt.

SPD wollte ursprünglich in die Opposition gehen

Nach deutlichen Verlusten hatte die SPD direkt nach der Bundestagswahl im September zunächst angekündigt, in die Opposition zu gehen. Doch nachdem die FDP am 19. November die Gespräche über eine Jamaika-Koalition platzen ließ, machte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Druck, nach einem Ausweg zu suchen, um eine Neuwahl zu verhindern. Bei einem Parteitag beschloss die SPD Anfang Dezember, in ergebnisoffenen Gesprächen doch noch auszuloten, ob und wie sie eine Bundesregierung mittragen könnte.