Auf Anhieb geschafft: der Metzger Dominik Heinkele zieht gemeinsam mit seinem Bruder Christoph Heinkele für Die Partei in den Grafenauer Gemeinderat ein. Im Interview erklärt er, was aus seinen Plänen für eine Seilbahn in Grafenau geworden ist und wie ernst er seine Aufgabe nimmt.

Grafenau - Der 46-jährige Metzger Dominik Heinkele hat im November den Ortsverband von Der Partei in Grafenau gegründet, um den etablierten Parteien etwas entgegenzusetzen. Nun hat Die Partei bei der Gemeinderatswahl in Grafenau 8,2 Prozent der Stimmen erhalten – nur 0,4 Prozent weniger als die FDP – und zieht mit zwei Räten ein.

 

Herr Heinkele, Gratulation zum Wahlerfolg! Haben Sie selbst damit gerechnet?

Wir haben schon am Samstag unseren Wahlsieg gefeiert – denn dass es ein historisches Ergebnis für uns geben würde, war klar. Wir haben aber nicht damit gerechnet, dass auch mein Bruder gewählt wird. Das zeigt aber, dass wir Heinkeles angesehen sind in der Gemeinde. Das ist eine große Ehre für uns und hat uns beide gefreut. Nun müssen wir allerdings schauen, wie wir unsere Arbeit in der Metzgerei, unserer Gaststätte und den Partyservice mit den Gemeinderatssitzungen vereinbaren können.

Sie sind unter anderem mit dem Wahlversprechen angetreten, für eine Seilbahn in Grafenau zu kämpfen. . .

Die Seilbahn ist überholt, wir denken jetzt über einen Zeppelin nach.

Ernsthaft: Was haben Sie vor?

Wir wollen uns mit Umweltthemen auseinandersetzen und dafür sorgen, dass in Grafenau keine Steingärten mehr genehmigt werden. Wichtig ist mir, dass wir nicht mehr als Spaß-Partei bezeichnet werden. Wir werden uns ernsthaft mit der Arbeit im Gemeinderat auseinandersetzen, dabei aber auch den Finger in die Wunden legen.

Wie erklären Sie sich den Erfolg von Die Partei bei diesen Wahlen?

Der Gründer von Die Partei, Martin Sonneborn, hat es gut zusammengefasst: Wir sind „eine Partei für intelligente Protestwähler“. Mir ist es wichtig, dass wir junge Wähler ansprechen, die von den anderen Parteien nicht mehr gesehen werden. Ihre Interessen wollen wir vertreten.