Für kurze Zeit verdunkelt sich die Sonne mitten am Tag. Bei einer partiellen Sonnenfinsternis schiebt sich der Mond zwischen den Stern und unseren Heimatplaneten. Wer das Schauspiel beobachten will, sollte richtig geschützt sein.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Am Dienstag (25. Oktober) gibt es über Deutschland ein seltenes Himmelsschauspiel zu sehen: eine partielle Sonnenfinsternis. Sie beginnt der Vereinigung der Sternfreunde zufolge um kurz nach 11 Uhr und dauert rund zwei Stunden.

 

Dabei schiebt sich der Mond langsam vor die Sonne, verdeckt sie aber nicht ganz. Zum Schutz der Augen müsse man bei der Beobachtung auf jeden Fall eine sichere Sonnenfinsternisbrille verwenden, raten die Sternfreunde.

Wolkenverhangener Himmel

Nach Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes könnten jedoch Wolken vielen Menschen den Blick versperren. Der Himmel soll vielerorts wechselnd bis stark bewölkt sein. Nur für den Süden machen die Meteorologen Hoffnungen auf geringe Bewölkung oder sogar heiteres Wetter.

Je nach Standort werde der Mond zwischen rund 20 und mehr als 30 Prozent des Sterns im Zentrum unseres Sonnensystems verdecken, teilen die Sternfreunde mit.

In Kiel beginnt der Mond, sich um 11.07 Uhr vor die Sonne zu schieben, in Berlin ebenso wie in Köln um etwa 11.10 Uhr, in München beginnt das Spektakel kurz nach 11.14 Uhr.

Sonnenspektakel in Stuttgart

In Stuttgart ist das Schauspiel den Angaben zufolge ab 11.12 Uhr zu sehen. Sein Maximum erreicht die partielle Sonnenfinsternis hier um 12.11 Uhr.

Die maximale Bedeckung der Sonne beträgt 21,5 Prozent. Gegen circa 13.11 Uhr ist das Ereignis wieder vorbei.

Kalender zu partiellen Sonnenfinsternissen

Die letzte partielle Sonnenfinsternis war in Mitteleuropa im Juni 2021 zu sehen, die nächste wird es hier erst Ende März 2025 geben.

Je nach Standort werde der Mond zwischen rund 20 und mehr als 30 Prozent des Sterns im Zentrum unseres Sonnensystems verdecken.

Kalender zu totalen Sonnenfinsternissen

  • Die letzte totale Sonnenfinsternis ereignete sich am 4. Dezember 2021 und war in der Antarktis, im südlichen Afrika und im Südatlantik am besten sichtbar.
  • Die letzte totale Verfinsterung der Sonne, auf die man vom westlichen Europa einen guten Blick hatte, ereignete sich am 21. August 2017.
  • Die nächste totale Sonnenfinsternis wird am 8. April 2024 am Himmel – mit besten Aussichten über Nordamerika, Mittelamerika und dem nordwestlichsten Europa – zu sehen sein.
  • Im gesamten 21. Jahrhundert wird es insgesamt 224 Sonnenfinsternisse geben – davon 68 totale, 77 partielle, 72 ringförmige und 7 hybride.
  • Die längste totale Sonnenfinsternis fand am 22. Juli 2009 statt und wies eine sogenannte maximale Totalitätsdauer von 6 Minuten und 39 Sekunden auf.

Sämtliche Daten zu den Sonnenfinsternissen in diesem Jahrhundert finden Sie hier auf der Webseite der US -Raumfahrtbehörde Nasa .

Das geschieht bei einer Sonnenfinsternis

Eine Sonnenfinsternis ist ein seltenes Ereignis, weil dafür mehrere Faktoren zusammenkommen müssen. Nach Angaben der Sternfreunde kann sie nur bei Neumond eintreten und wenn der Mond genau zwischen Erde und Sonne steht. Demnach zieht der Mond durch die Neigung seiner Bahn meist ober- oder unterhalb der Sonne vorbei. Maximal zwei bis vier Sonnenfinsternisse gibt es jährlich irgendwo auf der Erde.

Bei einer Sonnenfinsternis schiebt sich der Mond zwischen Sonne und Erde. Der Mond kreist um die Erde, die Erde wiederum um die Sonne. Ab und zu kommt es darum vor, dass alle drei Himmelskörper im Weltall in einer Linie stehen.

Steckt der Mond zwischen Sonne und Erde, verdeckt er uns für einen kurzen Moment den Blick zur Sonne. Die Sonne wirkt finster. Bei manchen Sonnenfinsternissen scheint die Sonne komplett verschwunden. Nur ein heller Ring strahlt noch um den dunklen Kreis herum.

Augen gut schützen

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) warnt davor, das Ereignis ungeschützt zu beobachten – egal, ob mit bloßem Auge, durch Ferngläser, Kameras oder Teleskope. Die zum Beobachten mit bloßem Auge genutzten Sonnenfinsternisbrillen sollen laut Bundesamt nach EU-Normen als sicher gelten, dürfen keine Kratzer oder Löcher haben und sollen möglichst nah am Gesicht anliegen.

Ein direkter und ungeschützter Blick könne in kürzester Zeit die Netzhaut schädigen. Durch die Brillen sollten höchstens 0,001 Prozent des Sonnenlichts durchkommen. Herkömmliche Sonnen- oder Schweißerbrillen, aber auch andere mögliche Behelfsmittel seien nicht geeignet. Für optische Geräte gebe es im Fachhandel spezielle Filteraufsätze oder Folien.