Über mehrere Minuten hinweg hat sich der Himmel über Stuttgart am Mittwochabend in unterschiedlichste Gelb-, Orange- und Rottöne verfäbrt. Wir erklären, wie es zu diesem kleinen Naturspektakel gekommen ist.

Stuttgart - Auch dafür lieben wir den Sommer: Gewitter, die an schier unerträglich heißen Sommertagen die langersehnte Abkühlung, manches mal aber auch faszinierende Farbspiele am Himmel mit sich bringen. Am Mittwochabend hat sich eben dieses zugetragen.

 

Über mehrere Minuten hinweg sind am zunächst gewittrig dunklen Himmel dichte Wolken aufgezogen, die sich in die unterschiedlichen Gelb-, Orange- und Rottöne verfärbten. Der Grund dafür? „Möglicherweise könnte unter anderem der Feinstaubwert eine Rolle gespielt haben“, sagt Clemens Steiner, Meteorolge beim Deutschen Wetterdienst (DWD). Der Feinstaubwert sei für einen Sommerabend am Mittwoch relativ hoch gewesen, noch immer aber unterhalb jeglichen Grenzwertes.

So kam der Sonnenuntergang zustande

Gründe für die intensive Verfärbung des Himmels sieht Sarah Jäger, ebenfalls Meteorologin beim DWD, jedoch vor allem in der Luftfeuchtigkeit und dem Stand der Sonne. Sie erklärt: „Die Sonne stand am Mittwochabend sehr tief. Die blauen Partikel, die stets zuerst gestreut werden, sind dadurch schon ausgestreut gewesen.“

Denn: Je tiefer die Sonne steht, desto länger ist auch der Weg der Strahlen durch die Atmosphäre. Am Mittwochabend, zum Zeitpunkt des Naturschauspiels, war der Sonnenuntergang schon fast abgeschlossen, dementsprechend tief stand die Sonne an dem Abend. Dann schaffen den weiten Weg nur die roten und gelben Partikel. Hinzu komme die extrem hohe Luftfeuchtigkeit. „Der Wasserdampf ist für uns Menschen zwar nicht sichtbar, für die Sonnenstrahlen stellt er aber dennoch ein Hindernis dar“, sagt Jäger. So würden die Strahlen daran gestreut werden und so zu der intensiven gelblich und rötlichen Verfärbung beitragen.

Eine Rolle dürfte außerdem gespielt haben, dass der Regen unmittelbar nach dem Farbspiel am Himmel eingesetzt habe. Die Wolken seien sehr stark gewesen und hätten das Licht dadurch zusätzlich gestreut.

In unserer Bildergalerie haben wir einige Bilder aus Social Media zusammengestellt, die das kleine Naturspektakel fotografisch festgehalten haben. Klicken Sie sich durch.