Der Uhinger Biathlet Simon Schempp ist in seinem ersten Olympia-Rennen in Sotschi auf Platz 15 gelandet. Seine Fans haben gemeinsam mitgefiebert – und sind zufrieden.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Schlat/Sotschi - Wenn das SWR-Fernsehen im Rommentaler Burgstüble in Schlat aufschlägt, dann muss es dafür schon einen ganz besonderen Anlass geben. Ohne Zweifel war das am vergangenen Samstag der Fall, als der Uhinger Biathlet Simon Schempp im russischen Sotschi seine Premiere in einem olympischen Einzelrennen feierte. Der Fanclub des 25-Jährigen, der jüngst in Antholz seine ersten beiden Weltcup-Rennen gewonnen hatte, veranstaltete in seinem Stammlokal ein Public-Viewing.

 

Alt und jung aus nah und fern

Die Wirtsleute, Freimut Hössle und Manuela Jahn, sind seit vielen Jahren glühende Anhänger des längst in der Weltspitze angekommenen Skijägers und auch sonst hatten sich die gut 50 Mitglieder des Fanclubs so gut wie komplett vor den beiden Großbildleinwänden versammelt, um „ihren Simon“ aus der Ferne zu unterstützen. Zum Live-Erlebnis und Daumendrücken war auch Angela Kunisch angereist. Die Berlinerin, die den schnellen und treffsicheren Schwaben schon seit langem in ihr Herz geschlossen hat, war zwar nicht aus der Bundeshauptstadt, aber doch aus dem Skiurlaub im Kleinwalsertal an den Fuß des Wasserbergs gekommen.

Sie war mit Schempps 15. Platz im Zehn-Kilometer-Sprint ebenso zufrieden, wie das älteste Fanclub-Mitglied Arnolf Brändle, „auch wenn Simon heute nicht ganz so laufstark war“. Der 86-Jährige hat den Langlaufsport in Uhingen vor vielen Jahrzehnten – als über die „Spreiseldabbser“ andernorts noch gelästert wurde – überhaupt erst populär gemacht. Unter anderem trainierte Brändle auch einen gewissen Reiner Schempp, Simons Vater.

In der Verfolgung sind die Top Ten in Reichweite

Dieser hatte sich in Schlat ebenfalls unter das Publikum gemischt und analysierte das Rennen im Gespräch mit dem Fanclub-Vorsitzenden Willi Hahner in gleicher Weise, wie sein Sohn in Russland vor dem TV-Mikrofon. „Am Schießstand lief’s gut, auf der Strecke hat’s nicht ganz so funktioniert“, sagten die beiden unabhängig voneinander, aber unisono. Für die Verfolgung, die heute von 16 Uhr an im Rommentaler Burgstüble ebenfalls gezeigt wird, gebe es – auch darin waren sich die Schempps einig – Luft nach oben. Zumindest die Top Ten seien in Reichweite.

Druck, darin war sich Reiner Schempp mit Hahner sowie dem vor Ort ebenfalls mitfiebernden Uhinger Bürgermeister Matthias Wittlinger einig, wolle man aber nicht aufbauen. „Wir sind stolz, dass Simon auch in diesem Wettkampf der beste Deutsche war“, erklärte Wittlinger. Und Willi Hahner ergänzte: „Einer aus unserer Skizunft ist bei Olympia dabei. Allein das ist doch schon der absolute Hammer.“