The Hunting Elephants bringen am Freitag ihre neue EP "Alter Ego" an den Start. Wir haben sie gefragt, warum man sich den Bandstress überhaupt noch gibt - und sie haben uns was von Schweiß und glücklichen Gesichtern im Publikum erzählt.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Ein Thema, das demnächst mal hier behandelt wird: Es gibt immer weniger Bands. Immer mehr DJs, MCs, Singer/Songwriter. Alles cool, nur machen sich offenbar kaum mehr Leute die Mühe, sich gemeinsam in den Proberaum einzuschließen, über Musik zu diskutieren, Musik zu machen und sie dann auch aufzuführen und aufzunehmen.

 

Solche Sachen mögen The Hunting Elephants. Sie bringen am Freitag ihre neue EP raus (Spotify-Link hier), haben hübschen Merch dabei und sagen auch, warum sie das machen: weil es toll ist, nach einem intensiven Gig von der Bühne zu wanken und in den Gesichtern der Zuhörer gesehen zu haben, dass es ihnen gefällt. Das Ziel der vier Musiker: die Masse ansprechen, aber halt mit besonderer Musik. Das sagen viele, aber hier können The Hunting Elephants mal ein bisschen genauer erklären, was sie damit meinen. Soundcheck - Start.
 

Drei in drei Sekunden:

Favourite Spot zum Musik machen? Ein kleiner Club, der gerammelt voll mit Menschen ist, in dem alle schwitzen und tanzen.

Größtes Vorbild aus Stuttgarter Musikszene? Schon lange Zeit Heisskalt. Wir kamen sogar mal in den Genuss die Jungs in unserem ausverkauften Jugendhaus zu supporten. Das hat riesen Spaß gemacht.

Persönliche Lieblingsplatte? Da wir teilweise sehr verschiedene Musikstile hören, ist bei dieser Frage eine heftige Diskussion losgebrochen. Wir haben uns aber dann auf „In Cold Blood“ von Alt-J geeinigt.

Wann und wie habt ihr euch entschieden, eine Band zu sein?
Alles begann damals mit einer Punkband, in der Melissa und Phil zusammen gespielt hatten. Michi half einmal aus. Die löste sich auf und Rest entwickelte sich dann von alleine. Wir hatten Bock, massentaugliche Musik zu machen, die Leute zu tanzen zu bringen und etwas Außergewöhnliches mit diesem Projekt zu schaffen. 2015 kam Konner hinzu, der der Band neuen professionellen Input gab. Darüber sind wir sehr froh! Wir wechselten Proberäume, fuhren gemeinsam zweimal auf Tour in die Schweiz und spielten viele Konzerte. Wir sind eine kleine Familie, in der es auch immer wieder Reibereien gibt. Aber die Band als solche schweißt uns immer wieder immer mehr zusammen.

Wie ist die verrückteste Bandanekdote?
Wir waren auf Tour in der Schweiz und nahmen noch Freunde mit, da wir noch Platz in unserem Bus hatten. Einer dieser Freunde hatte zufälligerweise einen Rasierer dabei. Michi war an diesem Tag anscheinend sehr unzufrieden mit seiner Haarpracht. Den Rest kann man sich denken. Michi spielte eine komplette Show in der unmöglichsten Mönchsfrise ever.

Wie würdet ihr euren Stil in drei Worten beschreiben?
Einzigartig, eingängig. tanzbar.


Warum macht man sich überhaupt noch die Mühe und musiziert gemeinsam als Band, nimmt eine EP auf, …?
Wer selbst Musik macht, weiß wie schön es nach einer Show ist verschwitzt von der Bühne zu gehen, Applaus und Lob zu bekommen für das was man sich selbst erarbeitet und erreicht hat. Man will sich weiterentwickeln, hat neue Ideen und will das so vielen Menschen wie möglich zeigen. Das geht am besten mit professionellen Aufnahmen, schönem Merchandise und natürlich gut durchdachten Songs. Das alles ist zwar zeitaufwendig und meistens auch mit hohen Kosten, Stress und Arbeit verbunden, welcher sich fast nie in materiellem Wert wieder bemerkbar macht. Was bleibt sind schöne Erinnerungen an geile Konzerte und Menschen die man auf diesem Weg trifft.

Was macht ihr mit der EP, was steht als nächstes an?
Die EP wird auf allen gängigen Onlinestreaming-Diensten vertrieben und gibt es in physischer Form solange der Vorrat reicht bei unseren Konzerten und in unserem Onlineshop zu kaufen. Alter Ego soll eine Weiterentwicklung zur ersten EP sein. Sie soll zeigen dass wir mehr als eine Garagenband sind, die sich in ihrem Proberaum versteckt. Man träumt als Band natürlich immer von einer eigenen kleinen Headlinershow durch die Republik oder ähnlichem. Wir sind gerade auf der Suche nach Partnern die es sich vorstellen können mit uns zusammenzuarbeiten um das Projekt weiter zu führen.

Wenn Stuttgart ein Song wäre, dann …
... die Torhymne vom VfB Stuttgart. Pennywise – Bro Hymn.


The Hunting Elephants stellen ihre EP "Alter Ego" am Freitag, 17. November im Club Zentral in Stuttgart vor.


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