Der Bürgertreff ist in diesem Jahr 25 Jahre alt geworden. Gefeiert wird im Oktober, im nächsten Jahr steht der Umzug in das Träubleareal an.

Gerlingen - Montags ist Nordic Walking, dienstags Wandern, mittwochs Tanzen, donnerstags Kartenspielen und samstags großer offener Treff zur Marktzeit. Praktisch an jedem Tag der Woche, außer sonntags, ist etwas los im Gerlinger Bürgertreff – und das seit einem Vierteljahrhundert. Häufig sind es mehrere Veranstaltungen am Tag; und an fünf Tagen in der Woche ist offen für Menschen, die „einfach so“ vorbeikommen möchten. Der Verein um den Vorsitzenden Günter Heberling wird unterstützt von der Stadt. In einem Jahr steht der Umzug vom Alten Rathaus in das neue Träubleareal an. Dort startet der neue Bürgertreff mit einer Fläche, die etwa doppelt so groß ist wie bisher.

 

Am Anfang stand ein Aufruf des damaligen Bürgermeisters Albrecht Sellner: Eine Gruppe zu schaffen, die vor allem ältere Bürger anspricht – mit Ehrenamtlichen als „Machern“ und vielfältigen Angeboten mitten in der Stadt. 1993 fanden sich etwa 60 Frauen und Männer, die sich zum „Freundeskreis Bürgertreff“ zusammenschlossen, die Stadt förderte das Ganze – von damals bis heute und auch in Zukunft. Im September 1993 wurde er eröffnet, der 2017 verstorbene Werner Matthes stand 20 Jahre lang an der Spitze. Von den Menschen der ersten Stunde sollen am 12. Oktober bei der Feier des 25-Jahr-Jubiläums zwölf geehrt werden, die noch dabei sind.

Seit nunmehr zehn Jahren ein eingetragener Verein

Mittlerweile ist der Bürgertreff seit knapp zehn Jahren ein eingetragener Verein mit 435 Mitgliedern, von der Stadt wird er immer noch unterstützt – durch freie Miete für das Erdgeschoss des Alten Rathauses. Dieses wird verlassen: Der Bürgertreff soll 2019 in das Träubleareal umziehen. Die Verantwortlichen überlegen bereits, welche zusätzlichen Angebote dafür geeignet wären. „Es ist aber ein Problem, für neue Ideen oder Aktivitäten neue Leute zu gewinnen“, sagt Heberling (79).

Das neue Quartier liegt zwar direkt an der Ecke Hauptstraße/Leonberger Straße im ersten Stock, und es ist mit dem Aufzug zu erreichen und hat eine schöne Terrasse – viele im Vorstand aber sind skeptisch, ob der Zulauf so stark sein wird wie bisher. „Der Markt fällt weg“, gibt Eleonore Rensmeyer (78) zu bedenken, die zu den Gründungsmitgliedern zählt. „Der Samstag ist unser stärkster Tag.“ Da würden im Alten Rathaus, das direkt neben dem Markt liegt, mindestens 150 Besucher vorbeischauen – vor dem Marktbesuch oder auf einen Kaffee danach. Man brauche den Umsatz des Cafés, um die Kosten zu decken. „Wir werden sehen, wie es sich anlässt“, meint Heberling. Manche würden aber auch befürchten, die neuen Räume könnten nicht so gemütlich sein wie das bisherige Quartier – und weniger Leute anlocken.

Intensive Planungen für das neue Domizil

Jedenfalls haben sich die Bürgertreff-Verantwortlichen schon intensiv mit den Plänen für ihr neues Domizil befasst, und auf ihre Anregung hin wurde dessen Gestaltung auch optimiert. So sollen jetzt drei große Räume entstehen, einer davon mit Theke, und einer mit einer flexiblen Wand, die aus einem zwei Räume macht. Die gut nachgefragten Veranstaltungen sollen beibehalten werden: unter anderem Ausstellungen, Matinees, PC-Hilfe, Gehirnjogging, Wandern und Nordic Walking. Die neueste Gruppe trifft sich für Ausflüge mit E-Bikes. Wenn das Träuble bezogen sei, so Heberling, könne man die „Außenstellen“ auflösen: So könnten die Tanz- und die Gymnastikgruppe, die noch in der Wohnanlage Schillerstraße zu Gast sind, den Bewegungsraum nutzen. Und Volksliedersingen und die Skatrunde müssten nicht mehr zugleich im gleichen Raum stattfinden.