Vor wenigen Tagen hat sich eine neue Facebook-Gruppe für die Filderebene gegründet. Sie hat bereits mehr als 1200 Mitglieder. Viele sind von einer anderen Facebook-Seite zugewandert. Warum?

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Filder - Die Filder spalten sich. Zumindest online. Bei Facebook gibt es seit wenigen Tagen eine neue Gruppe: Treffpunkt Filder. Sie erfreut sich eines regen Zulaufs, hat bereits mehr als 1200 Mitglieder. Warum sie so beliebt ist, kann sich die Gründerin Anja Müller nicht so recht erklären. „Ich hatte den Wunsch nach einer Gruppe, in der sich Menschen aus der Region ungezwungen treffen, miteinander reden und vielleicht sogar Freundschaften schließen können“, erklärt sie. Viele Nutzer sind offenbar von einer anderen Facebook-Gruppe, der Filder-Pinnwand, zugewandert. Mit dem Ansturm hat das Team um Anja Müller nicht gerechnet. „In den letzten Tagen war der Zulauf zum Treffpunkt Filder enorm hoch, bei Gründung der Gruppe hätte sich das niemand vorstellen können.“ Müller sei von 150 bis 200 Mitgliedern ausgegangen. „Der enorme Zulauf in den letzten Tagen zeigt uns jedoch, wie wichtig ein virtueller Treffpunkt zu sein scheint.“

 

Ein Gegenpol zum Platzhirsch Filder-Pinnwand möchte Treffpunkt Filder aber nicht sein. „Warum auch? Im besten Fall ergänzen sich beide Gruppen“, sagt Anja Müller. Über die Gründe einiger Nutzer, die Gruppe gewechselt zu haben, kann sie freilich nichts sagen. Auffallend sei jedoch, „dass bei vielen unserer Mitglieder der Wunsch nach Offenheit und gleichberechtigtem Miteinander groß zu sein scheint“. Klar sei aber auch: „Je größer eine Gruppe ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines Konfliktes“, sagt Müller. Die Filder-Pinnwand hat inzwischen knapp 11 000 Mitglieder.

Manche schimpfen massiv

Diesen Konflikt scheint es bereits zu geben: Einige Neumitglieder des Treffpunkts Filder schimpfen teils massiv auf die Filder-Pinnwand. Auf der Treffpunkt-Seite ruft das Admin-Team immer wieder zum respektvollen Umgang miteinander auf. Nicht alle halten sich daran: Seitenhiebe in Richtung Filder-Pinnwand wie „Hoffentlich bleibt diese Gruppe, so wie eine andere Gruppe früher mal war: neutral, freundlich, kommunikativ, ohne Löschungen“ und „Eigene Meinung war nicht gewünscht“ tauchen immer wieder auf, zudem seien Kommentare gelöscht worden und Mitglieder aus der Gruppe geworfen worden.

„Die Nutzer schreien nach Respekt, aber mir gegenüber ist das alles andere als respektvoll“, sagt dazu Ines Schmidt, die Gründerin der Filder-Pinnwand. Sie werde im Internet teils persönlich angefeindet. Ines Schmidt sagt, sie sei in die Vorgänge, die jetzt kritisiert werden, nicht eingebunden gewesen. Sie habe die Leitung an andere Administratoren abgegeben. Mit diesen habe es dann Unstimmigkeiten gegeben, unter anderem wegen der Löschung von Beiträgen und dem Abweisen von Mitgliedern. Deswegen habe sie sich von ihnen getrennt.

Sie hat die Seite zunächst wieder übernommen, jetzt aber Nachfolger gefunden. Sie selbst könne die Gruppe nicht weiter leiten, sagt Schmidt. „Es ist eine sehr große Gruppe geworden, das habe ich überschätzt. Und man muss dran bleiben. Dafür habe ich schlicht nicht die Zeit.“ Sie habe nicht so viele Mitglieder verloren, wie Treffpunkt Filder nun Zulauf habe. Es spreche also einiges dafür, dass mancher Facebook-Nutzer Mitglied in beiden Gruppen ist. Ines Schmidt sagt dazu: „Jeder hat das Recht, in mehreren Gruppen zu sein.“

Niemand soll provoziert werden

Auch bei Treffpunkt Filder bemüht man sich um Schlichtung. Eines der Gruppenmitglieder schreibt: „Wir wollen hier nach vorne schauen und nicht nach hinten treten. Willkommen hier, aber bitte keine Bemerkungen über eventuelle vorherige Mitgliedschaften. Wir wollen niemanden provozieren.“ Auch Anja Müller macht deutlich: „Die Gruppe wurde nicht zum Zweck des Lästerns gegründet. Bitte denkt auch daran, wie ihr euch fühlen würdet, wenn schlecht über euch gesprochen würde. In diesem Sinne: Peace“, schreibt sie auf der Facebook-Seite.