2003 wurde das Karrierenetzwerk Linked-In gegründet. Seitdem hat sich das Angebot an sozialen Netzwerken und Messenger-Diensten kontinuierlich erweitert. 67 Prozent der Zehn- und Elfjährigen besitzen ein Smartphone. Für sie sind SMS längst von gestern. Wo geht die Reise hin? Eine Momentaufnahme.
Stuttgart - Zweieinhalb Stunden täglich verbringen die Deutschen im Internet. Sie lesen Nachrichten, schauen Filme und Serien, laden Fotos hoch, verabreden sich zum Kaffee, vernetzen sich mit Geschäftspartnern und Gleichgesinnten. Für Politiker, Sportler und Stars sind soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram, Twitter längst zu wichtigen Plattformen geworden, mit denen sie Menschen erreichen und dabei selbst erreichbar erscheinen können.
Die Online-Angebote kämpfen derweil untereinander um Reichweite. In Anbetracht der wachsenden Konkurrenz müssen sie sich ständig neu erfinden. Selbst die Platzhirsche kommen um Neuerungen nicht herum. So verschlüsselt zum Beispiel der Nachrichtendienst Whatsapp seit April 2016 automatisch alle Nachrichten. Damit soll ein Abwandern der Nutzer zu Konkurrenten wie Telegram oder Threema verhindert werden, die Nutzerinhalte schon länger verschlüsselt übermittelten.
Eine kurze Geschichte der Netzwerke
Liveübertragungen werden beliebter
Die Fotoplattform Instagram führte im August 2016 „Instagram Stories“ ein – ein Element, das stark an den Konkurrenten Snapchat erinnert. Seit 2017 können auch Facebook-Nutzer ihre „Story“, eine Aneinanderreihung von Fotos und Videos, mit anderen teilen. Auch beim Kurznachrichtendienst Twitter hat sich vor Kurzem etwas Grundlegendes geändert: Seit November 2017 stehen den Nutzern 280 statt 140 Zeichen zur Verfügung. Das kam nicht bei allen gut an. „Ich hoffe, ihr verwendet bei euren 280-Zeichen-Tweets auch Überschriften, Kapitel, ein vernünftiges Inhaltsverzeichnis und einen Index“, postete ein Nutzer.
Welche Änderungen 2018 bevorstehen? Liveübertragungen werden zunehmend beliebter. Und auch die Augmented Reality, bei der virtuelle Objekte auf verschiedenen Wegen in die physische Welt eingeblendet werden, könnten demnächst für Apps wie Snapchat und Instagram eine größere Rolle spielen, spekuliert die Fachpresse.
Die beliebtesten sozialen Netzwerke und Messenger
Bei den Jungen gilt Facebook zwar als „so was von out“, doch noch ist Mark Zuckerbergs Imperium das weltweit meistgenutzte soziale Netzwerk. Mehr als zwei Milliarden Menschen sind jeden Monat auf der Seite aktiv – fast 1,4 Milliarden von ihnen sogar täglich. Das Videoportal Youtube steht mit 1,5 Milliarden monatlichen Nutzern an zweiter Stelle der Beliebtheitsskala, heißt es bei dem Statistikportal Statista.
Der am meisten genutzte Messenger-Dienst ist demnach Whatsapp. Ungefähr 1,2 Milliarden Menschen verschicken derzeit Texte, Fotos und Sprachnachrichten mit der App.
Fast alle sind online
Das Internet ist auch in Deutschland längst kein Neuland mehr. Neun von zehn Bundesbürgern sind online. Das ist eines der Ergebnisse der Online-Studie, die 2017 von ARD und ZDF durchgeführt wurde.
Von den insgesamt 62,4 Millionen Internetnutzern hierzulande (89,8 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren) bewegen sich der Studie zufolge rund 50,2 Millionen Deutsche täglich im Netz – also fast drei Viertel der Internetnutzer.