Von einer Bücherei bis zum ausgebesserten Waldspielplatz: Zum Auftakt der Sozialen Stadt bringen Bürger zahlreiche Vorschläge für die Stadtteilerneuerung ein.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Dürrlewang - Das Interesse der Dürrlewanger, ihren Stadtteil zu erneuern, zu verschönern und gemeinschaftliche Projekte ins Leben zu rufen, ist groß: Mehr als 300 Bürger sind zur Auftaktveranstaltung der Bürgerbeteiligung der Sozialen Stadt am Mittwochabend in den Räumen der katholischen Kirchengemeinde Heilige Familie zusammengekommen. Und sie hatten massenweise Ideen mitgebracht, die sie auf bunten Zetteln notierten und an die Wand hängten, unterteilt in vier Themenfelder. Vor allem für die Schwerpunkte Wohnen, Wohnumfeld und öffentlicher Raum sowie Stadtteilleben: Kultur, Begegnung, Sport, Freizeit und Gesundheitsförderung gab es viele Vorschläge. Eine Bibliothek oder ein Bücherschrank beziehungsweise -regal wünschten sich die Bürger, ebenso eine Boule-Bahn, einen Yoga-Kurs oder einen Lauftreff. Auch ein Stadtteilfest in Dürrlewang und eine Stadtteilzeitung standen auf der Wunschliste.

 

Öffentliche Toiletten und mehr Außengastronomie

„Die Sitzbänke sind sehr vermoost, besonders am Waldrand“, kritisierten einige und wünschten sich eine Erneuerung der vorhandenen sowie eine Aufstockung der Sitzgelegenheiten. Auch eine bessere Beleuchtung der Wege wurde gefordert. Zudem war die Verkehrssituation den Anwohnern ein wichtiges Anliegen. „Es sollen Geschwindigkeitsbegrenzungen durchgesetzt werden“, hieß es. Des Weiteren sollen Fremdparker aus dem Gebiet Herschelstraße/Lambertweg verbannt werden. Den Alltag erleichtern würden zudem Bordsteinabsenkungen und öffentliche Toiletten.

Zum Thema „Stadtteilzentrum und Nahversorgung“ wünschten sich die Dürrlewanger einen Supermarkt, Arztpraxen und eine Postpackstation. Auch eine Apotheke und ein Drogeriemarkt würden dringend benötigt. Zudem schlugen sie „mehr Außengastronomie in der Ladenstraße beziehungsweise eingebunden in den Grüngürtel“ vor. „Die Brunnen an der Ladenstraße sind eine Schande. Sie sollten dringend erneuert werden“, forderte ein Mann.

Im Bereich „Kinder und Jugendliche“ kritisierten die Bewohner, dass es keinen Treffpunkt und keine Angebote für Jugendliche gibt. Ein Kinder- und Jugendhaus wurde ebenso gewünscht wie ein Skatepark. „Der Waldspielplatz gehört dringend gemacht“, forderten sie. Dort fehle es an Kletter- und Spielmöglichkeiten.

Alle Ideen und Vorschläge der Bürger sind willkommen

Bei der Sozialen Stadt gehe es darum, die Bürger in die Stadtteilerneuerung einzubeziehen, erklärte Baubürgermeister Peter Pätzold. „Sie sind diejenigen, die entscheidend mitplanen sollen, denn Sie wissen, wo es vor Ort klemmt und wo was verbessert werden muss, um einen attraktiven Stadtteil zu bekommen“, ermunterte Pätzold die Dürrlewanger, bei der Bürgerbeteiligung mitzuwirken. „Uns interessiert Ihre Meinung, und wir werden versuchen, Ihre Wünsche umzusetzen“, ergänzte Bezirksvorsteher Wolfgang Meinhardt.

Die Projektleiterin beim Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, Heike Mössner, hofft auf die Beteiligung aller Dürrlewanger, auch derer, die nicht innerhalb des ausgewiesenen Sanierungsgebiets im Bereich zwischen Osterbronn-, Galilei-, Schopenhauer- und Dürrlewangstraße leben. „Denn mit Ihrer Hilfe können wir anschließend Aufstockungsanträge zur Erweiterung des Sanierungsgebiets und zur weiteren finanziellen Förderung stellen“, so Mössner. Carolin Schork und Maik Bußkamp von Weeber+Partner sind im Stadtteilmanagement vor Ort Ansprechpartner. „Wir wollen mit Ihnen ins Gespräch kommen“, sagte Bußkamp. „Offene Bürgerbeteiligung bedeutet, Sie können mit allen Ideen auf uns zukommen“, ergänzte Schork. Das Stadtteilmanagement wolle Transparenz schaffen und die Bürger über alle Schritte der Sozialen Stadt informieren und sie in die Stadtteilerneuerung einbeziehen.

Wer möchte, kann sich in den Themengruppen engagieren. Die Gruppen sollen sich mehrmals im Jahr treffen und ihre Ideen sammeln. „Daraus können dann konkrete Projekte entstehen, wie etwa ein Weihnachtsmarkt“, sagte Schork. Vorschläge wie etwa größere bauliche Maßnahmen werden gesammelt und an die Stadtverwaltung weitergeleitet. Der Gemeinderat entscheidet dann letztlich darüber, ob sie umgesetzt werden.