Bekommt Kornwestheim einen städtischen Pop-Up-Store mit einem Bürgerhaus? Der Vorschlag aus dem Projekt „Zukunftswerkstatt“ hat bei den Stadträten Verwirrung ausgelöst.

Ludwigsburg: Anne Rheingans (afu)

Der Bedarf nach einem zusätzlichen Treff für die Einwohner von Kornwestheim ist da. Darin sind sich die meisten Stadträte einig. An umfangreichen und weitgehenden Ideen hat es in den vergangenen Jahren nicht gemangelt. Der große Wurf ist bisher aber noch nicht gelungen. Ein Vorschlag, der gute Chancen auf eine Umsetzung hat, wurde aber nun im Gemeinderat thematisiert: ein Pop-up-Store mit Bürgerhaus in der Innenstadt.

 

2022 wurde das auf mehrere Jahre angelegte und vom Bund geförderte Projekt „Zukunftswerkstatt“ gestartet. Unter dem Motto „Kornwestheim im Wandel“ möchte die Stadt als Modellkommune zwei gesellschaftlichen Trends Rechnung tragen: Einerseits wächst der Anteil an älteren Einwohnern, andererseits erlebt Kornwestheim einen vergleichsweise großen Zuzug an Bürgern mit Migrationshintergrund. Daher sollen Angebote und Aktionen umgesetzt werden, die integrativ und generationsübergreifend sind.

Sozialer Treff und Veranstaltungsort an zentraler Stelle

Fünf Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themenfeldern, zum Beispiel Wohnen und Klima, haben im vergangenen Jahr Vorschläge für kleinere und größere Projekte gesammelt. Mehrere Punkte sind bereits umgesetzt worden: unter anderem der Aktionstag „Wir sind Kornwestheim“, der nun jährlich stattfinden soll, und eine Vortragsreihe zu digitalen Themen für Senioren, die ihnen digitale Themen näherbringen soll. An anderen Ideen muss noch gearbeitet werden. Der Katalog mit allen Vorschlägen, die in den Gruppen, mehrheitlich Anklang gefunden haben, wurden jetzt dem Gemeinderat vorgelegt.

Die Idee, einen Pop-up-Store mit Bürgercafé zu etablieren, dürfte einer der weitreichesten Vorschläge sein. Vorgesehen ist es, dass die Stadt leer stehende Räume an zentraler Stelle mietet. Dort soll sozialer Treffpunkt für Jung und Alt und ein kleines Veranstaltungszentrum entstehen. Das könnte, so der Gedanke der zuständigen Arbeitsgruppe, nebenbei das Stadtzentrum stärker beleben. Allerdings gibt es diesbezüglich noch Klärungsbedarf, insbesondere hinsichtlich der Details. Für Verwirrung hat auch gesorgt, dass seitens der „Zukunftswerkstatt“ mal von einem „Bürgerhaus“ und mal von einem „Bürgercafé“ die Rede ist. Deshalb wollen die Stadträte diese Idee noch einmal gesondert behandeln. Andere Punkte sollen dagegen ohne weitere Beratungen umgesetzt werden. Dazu zählen Vorleseaktionen in einfacher Sprache.