Schauspieler Walter Sittler spricht am Hegel-Gymnasium mit dem Ex-Fußballprofi Thomas Hitzlsperger über die Zufriedenheit, die sich einstellt, wenn man sich sozial engagiert. Im Kern ging es um Vorbilder und Verantwortung, um Empathie und Demut vor dem Leben. Den Schülern gaben die beiden mit auf den Weg, es doch einfach mal auszuprobieren.

Stuttgart - Macht Helfen glücklich? Ihn auf jeden Fall, sagte der Ex-Fußballnationalspieler und VfB-Funktionär Thomas Hitzlsperger am Donnerstag im Gespräch mit dem Schauspieler Walter Sittler und setzte hinzu: „Die Leidenschaft ist das Entscheidende.“ Walter Sittler ermutigte die Zuhörer im Hegel-Gymnasium in Vaihingen, es doch einfach mal selbst auszuprobieren. „Für mich ist es wie eine Droge. Und man bekommt es umsonst.“ Das Gespräch der beiden Prominenten bildete den Auftakt zum dritten Praxistag der Sabine-Schoeffel-Stiftung. Im Kern ging es um Vorbilder und Verantwortung, um Empathie und Demut vor dem Leben.

 

Auch die Rolle der Fußballvereine sparte der frühere VfB-Spieler, der heute zum Managerstab des Vereins gehört, dabei nicht aus. „Politik und Fußball nicht vermischen zu wollen, halte ich für großen Quatsch“, machte er deutlich. Fußballvereine seien große Organisationen und fest verankert in der Gesellschaft. „Sie haben eine Verantwortung“, sagte der Sportler. Er sei froh über jeden Verein, der seine Spieler für soziale Aufgaben einsetze. Viel geschehe auf diesem Feld bereits, aber es könne noch einiges mehr getan werden.

Promi-Talk über Glück beim Helfen

Thomas Hitzlsperger engagiert sich seit rund acht Jahren für das Hilfsprojekt „Generation Ubuntu“ in Südafrika. Etwa 200 aidskranke Mädchen und Jungen aus einer großen Township werden hier unter der Leitung von Whitney Johnson medizinisch betreut und umsorgt. Es gebe viel Elend, Angst und traurige Schicksale, sagte der Fußballer, „aber auch Kinder, die mit Lebensfreude und Lachen begeistern“. Nach einem Besuch dort vor der Fußball-WM 2010 und vielen unvergessenen Begegnungen steht der Sportler bis heute im Kontakt mit Whitney Johnson.

Rund 80 Schüler, Eltern und Lehrer aus verschiedenen Stuttgarter Schulen waren am Donnerstag zu dem Praxistag der Schoeffel-Stiftung ins Hegel-Gymnasium gekommen. Unter dem Motto „Leitbild: Und alle helfen sich!“ arbeiteten sie an Konzepten, mit denen sich Maxime wie Gewaltfreiheit, Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft im Schulalltag umsetzen lassen. 2015 hat die Stiftung elf Stuttgarter Schulen finanziell gefördert.