In Deutschland gibt es immer weniger Sozialwohnungen. In den meisten Bundesländern ist der geförderte Wohnraum rückläufig. Lediglich Baden-Württemberg, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern bauten mehr Sozialwohnungen.

Berlin - Die Zahl der Sozialwohnungen in Deutschland ist erneut gesunken. Wie aus Zahlen des Bundesinnenministeriums hervorgeht, gab es Ende 2017 rund 1,22 Millionen Wohnungen mit Miet- und Belegungsbindung. Ein Jahr zuvor gab es noch 1,27 Millionen Sozialwohnungen. Somit sind mehr alte Sozialwohnungen aus der Mietbindung gefallen als neue gebaut wurden.

 

Den stärksten Rückgang verzeichnete Berlin. Dort verringerte sich die Zahl der Sozialwohnungen von 137.000 auf 116.000. Auch in den meisten anderen Bundesländern ist der geförderte Wohnraum rückläufig. Lediglich Baden-Württemberg, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern bauten mehr Sozialwohnungen, als aus der Mietbindung gefallen sind.

Chris Kühn bezeichnet Lage als dramatisch

„Die Lage beim sozialen Wohnungsbau ist dramatisch“, erklärte der wohnungspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Chris Kühn. „Ich kann nicht verstehen, dass die Bundesregierung angesichts des immer stärkeren Rückgangs an Sozialwohnungen die Mittel im nächsten Jahr um ein Drittel kürzen will.“

Kühn forderte, dass Sozialwohnungen nicht mehr wie bislang üblich nach einer bestimmten Zeit aus der Mietbindung fallen. „Die soziale Zwischennutzung auf Kosten der Mieter und zum Wohl von Investoren muss ein Ende haben.“ Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte allerdings erst Anfang Februar geurteilt, dass eine unbegrenzte Sozialbindung unwirksam ist.