Stuttgart fehlen Wohnungen, sehr viele. Vor allem bei den Sozialwohnungen sieht die Stuttgarter Wohnsoziologin Christine Hannemann einen großen Mangel. Entsprechend kritisch sieht sie die Wohnungspolitik der Stadt.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Die bekannte Stuttgarter Soziologin Christine Hannemann stellt der Stadt in der Wohnungspolitik ein denkbar schlechtes Zeugnis aus. Die Landeshauptstadt haben in den vergangenen Jahren „katastrophal wenig“ Geld für den Wohnungsbau ausgegeben, sagte sie gegenüber unserer Zeitung.

 

Forderung nach einer Zielgröße

Hannemann, die an der Universität Stuttgart den bundesweit einzigen Lehrstuhl für Architektur- und Wohnsoziologie innehat, fordert als Zielgröße einen Bestand von „mindestens 30 Prozent“ gefördertem Wohnungsbau. Das Stuttgarter Innenentwicklungsmodell SIM, mit dem seit einigen Jahren Investoren Vorgaben zur Schaffung von Sozialwohnungen gemacht werden, findet die Professorin gut, im Effekt sei es aber längst nicht ausreichend.

Nicht vor allem die Mittelschicht fördern

Auch Projekte mit Baugemeinschaften seien zu begrüßen, diese dienten aber „vor allem der Eigentumsbildung der Mittelschicht“. Hannemann ist der Auffassung, dass es in Stuttgart genügend Privatwohnungen gebe, man brauche in der Stadt endlich mehr Sozialwohnungen.