Seit Wochen klagen Nutzerinnen und Nutzer auf Instagram über immer wiederkehrende Einladungen in Gruppen. Dahinter können sich gefährliche Bots verbergen, warnt das Landeskriminalamt.

Stuttgart - Wer in letzter Zeit seine Nachrichtenanfragen bei Instagram überprüft hat, hat sie vielleicht auch schon bemerkt: Einladungen zu Chat-Gruppen mit dem Namen „Meine Fotos und Videos“ mit denen oft hunderte Nutzerinnen und Nutzer auf einmal kontaktiert werden. Solche Nachrichten können gefährlich werden.

 

Typischerweise wird die Einladung von Bildern junger Frauen begleitet, sowie der Aufforderung, eine Schaltfläche anzuklicken. Verfolgt man die Absender zurück, findet man Accounts junger Frauen ohne Beiträge und Abonnenten. Wie auf verschiedenen Medienportalen zu lesen ist, bekamen Userinnen und User von Instagram in den vergangenen Wochen teilweise täglich solche Anfragen.

Bisher noch keine Fälle an das LKA gemeldet

Marc Eggert, Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) Baden-Württemberg, weiß von der Existenz der Einladungen, dem LKA wurden allerdings noch keine Fälle von dadurch Geschädigten gemeldet. Allerdings habe man die Thematik im Auge.

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„Ich könnte mir vorstellen, dass hinter den Profilen automatisierte Bots stecken“, sagt Eggert. Die seien in den meisten Fällen darauf aus, Daten zu sammeln oder die Benutzer zum Anklicken gefährlicher Links zu animieren. Daher sei als erste Reaktion zu empfehlen: Die Gruppeneinladungen auf keinen Fall annehmen, Profile solcher Anfragen blockieren und die Absender auf Instagram als Spam melden.

Instagram blockiert jeden Tag Millionen gefälschter Konten

Auf Anfrage unserer Zeitung sagt ein Sprecher von Facebook, Mutterkonzern von Instagram: „Wir möchten nicht, dass Menschen Spam auf der Plattform verbreiten. Dafür sperren wir Accounts und entfernen Inhalte, die gegen unsere Gemeinschaftsrichtlinien verstoßen. Jeder Nutzer kann selbst Profile, Fotos, Videos, Kommentare oder Direktnachrichten in der App an uns melden. Ein speziell dafür geschultes Team überprüft die Meldungen und entfernt Inhalte und Accounts, die Spam verbreiten.“

Jeden Tag werden bereits Millionen gefälschter Konten bei der Registrierung blockiert, heißt es weiter. Auf die Frage, ob bekannt ist, wer oder was hinter den Gruppenanfragen steckt, war keine Antwort zu erhalten.

Links in Einladungen können Daten sammeln

Unter anderem in Artikeln der Website Mimikama, einer Anlaufstelle zur Aufklärung über Internetbetrug, und des Nachrichtenportals vol.at wird ebenfalls vor den Gruppeneinladungen gewarnt. Demnach können sich hinter den Einladungen Links verbergen, unter denen Daten gesammelt und zu Werbezwecken weiterverkauft werden.

Laut den Berichten könnten die Nutzerinnen und Nutzer zudem auf Website mit pornografischen oder kinderpornografischen Inhalten weitergeleitet werden. Bei letzterem Fall könne man sich sogar ungewollt strafbar machen.