Dutzende Flüchtlinge aus Afrika sind am Montag in die spanische Enklave Ceuta eingedrungen. Die Grenze zu den beiden spanischen Enklaven Ceuta und Melilla wird mit einem bis zu sechs Meter hohen Zaun gesichert, der oben zusätzlich mit Stacheldraht versehen ist.

Madrid - Knapp 200 Migranten aus Afrika haben die befestigte Grenze zwischen der spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta und Marokko überrannt. Die Flüchtlinge hätten am Montagmorgen um fünf Uhr einen Grenzposten gestürmt und seien auf spanisches Territorium vorgedrungen, teilten die Behörden von Ceuta mit. Sie sprachen von insgesamt 187 Menschen, welche die Grenze übertreten hätten. Ein Polizeisprecher wertete den Vorfall als ungewöhnlich: Zwar kletterten regelmäßig größere Gruppe von Migranten über den Grenzzaun, sagte er. Dass sie aber einen mit Sicherheitskräften bemannten Grenzposten stürmten und überrannten, sei schon lange nicht mehr vorgekommen. In Ceuta wurden die Migranten in ein Aufnahmezentrum weitergeleitet, wo sie Asylanträge für Spanien stellen können.

 

Fernsehbilder zeigten, dass viele von ihnen den gelungenen Grenzübertritt feierten: Sie warfen ihre Arme jubelnd nach oben, ein Mann kniete auf spanischem Boden nieder. Ceuta ist von zwei acht Kilometer langen und sechs Meter hohen Zäunen umgeben. Die Stadt liegt auf dem nordafrikanischen Festland, gehört aber zu Spanien - so wie auch die zweite Nordafrika-Exklave Melilla. Die beiden Kommunen werden von der einzigen Landgrenze zwischen der EU und Nordafrika gesäumt.