Donald Trump höhlt den Rechtsstaat aus. Seine Anhänger stört das offensichtlich nicht, kommentiert StZ-Chefredakteur Joachim Dorfs.

Chefredaktion: Joachim Dorfs (jd)

Stuttgart - Unter all den Ungeheuerlichkeiten, die Donald Trump der Welt in den vergangenen vier Jahren zugemutet hat, ist sicherlich das Infragestellen von demokratischen Institutionen und Abläufen die gravierendste. Der amtierende Präsident hat in den vergangenen Monaten systematisch das Vertrauen in eine korrekte Wahl ausgehöhlt, und am Wahltag ist er sich treu geblieben. Wer sagt, nur Betrug könne seinen Sieg verhindern, wer sich vor Auszählung aller Stimmen zum Gewinner einer Wahl erklärt, wer die oberste Gerichtsbarkeit auffordert, die Auszählung der Stimmen zu stoppen, der verachtet nicht nur die Wähler, sondern auch die Demokratie. Bislang kannte man ein solches Vorgehen nur aus korrupten Staaten in Afrika und dem ehemaligen Ostblock.