Im Südwesten wird wieder Spargel gestochen. Ausgerechnet das Luxusgemüse soll Experten zufolge nicht teurer werden. Doch die Anbaufläche und Zahl der Betriebe schrumpft.

Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Das feine Stangengemüse hat in Deutschland viele begeisterte Anhänger. Spargel (Asparagus) aus der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) wird in Deutschland traditionell ab Mitte April gestochen. Zu Ende ist die Spargelzeit am 24. Juni.

 

Wann die Spargelsaison genau beginnt, hängt vom Frühjahrswetter ab. Ein später Wintereinbruch kann den Erntebeginn bis in den Mai hinein verzögern. Das Enddatum für den Verkauf von weißem Spargel ist dagegen fix, denn die empfindlichen Pflanzen brauchen viel Zeit zur Regeneration. Grünen Spargel gibt es häufig bis in den Juli hinein.

Preise bleiben stabil

„Trotz Inflation bleibt der Spargelpreis für die Verbraucher stabil und bewegt sich auf Vorjahresniveau“, sagt Ariane Amstutz vom baden-württembergischen Landesbauernverband. Badischer Spargel der Handelsklasse I war zuletzt in einigen Supermärkten für knapp unter 25 Euro je Kilogramm erhältlich.

Im Südwesten wird Spargel hauptsächlich in der südlichen Rheinebene rund um Freiburg und in Nordbaden zwischen Baden-Baden und Mannheim auf einer Fläche von rund 2500 Hektar angebaut. Die Anbaufläche war in der Vergangenheit geschrumpft.

Anbauflächen und Betriebe werden weniger

Ein Sprecher des Agrarministeriums erklärt: „Es wird davon ausgegangen, dass sich die Reduzierung der Fläche noch bis zu einem gewissen Grad fortsetzen und dann zu einer Stabilisierung führen wird.“ Abzuwarten bleibe, inwiefern der Rückgang der Produktion durch Importe ausgeglichen werde.

Auch die Zahl der Betriebe geht seit Jahren zurück. Waren es 2014 noch 314 Unternehmen, waren es 2022 noch 258, wie der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer berichtet. Im vergangenen Jahr wurden seinen Angaben zufolge 9591,5 Tonnen Spargel im Südwesten geerntet. Dem Statistischen Landesamt zufolge sank die Ernte um 11,1 Prozent.

Unbeständiges Wetter

Ob die diesjährige Saison die Spargelbauern im Südwesten zufriedenstellt, hängt von den kommenden Wochen ab. „Ich wünsche mir sonniges Frühlingswetter mit 15 bis 20 Grad“, betont Sebastian Bohrer vom Bohrerhof bei Hartheim am Rhein (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald).

Bisher scheint es gut anzulaufen. Mancherorts würden schon 200 bis 250 Kilo pro Hektar am Tag aus der Erde geholt, berichtet Simon Schumacher vom Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer. Grund seien die günstigen Wetterbedingungen mit ausreichend Niederschlägen sowie Sonne und milde Temperaturen fürs Wachstum.

So wächst Spargel im Südwesten

Spargel wächst in Baden-Württemberg vor allem unter Folien oder unter Tunneln, in kleinen Mengen auch auf beheizten Feldern. Scheint die Sonne auf die Folie, heizt sich die Luft in den Tunneln auf bis zu 50 Grad auf und erwärmt die Erde auf derzeit gut 15 Grad, wie Verbandssprecher Schumacher erläutert. Ab 18 Grad Erdtemperatur wachse der Spargel aus extra angelegten Dämmen besonders gut. Das Gemüse gedeiht in sandigen, leichten Böden und braucht sonnige Standorte.

Info: Spargel

So wächst Spargel
Spargel wächst in Baden-Württemberg vor allem unter Folien oder unter Tunneln, in kleinen Mengen auch auf beheizten Feldern. Scheint die Sonne auf die Folie, heizt sich die Luft in den Tunneln auf bis zu 50 Grad auf und erwärmt die Erde auf derzeit gut 15 Grad, wie Verbandssprecher Schumacher erläutert. Ab 18 Grad Erdtemperatur wachse der Spargel aus extra angelegten Dämmen besonders gut. Das Gemüse gedeiht in sandigen, leichten Böden und braucht sonnige Standorte.