Das 50-Meter-Freibadbecken in Winnenden, das sonst auch im Winter in Betrieb ist, soll erst wieder im Frühjahr geöffnet werden. Und es wird noch an anderen Stellen Energie gespart.

Bisher hat das Wunnebad als einziges Bad in der gesamten Region Stuttgart auch im Winter sein 50 Meter langes Außenbecken betrieben – und auf dieses Alleinstellungsmerkmal war man auch stolz. Das Angebot wurde auch von Sportlern aus dem weiten Umkreis genutzt. Nun aber hat der Aufsichtsrat einstimmig beschlossen, diesen Winter aufgrund der Energiekrise eine Ausnahme zu machen. Das Außenbecken wird erstmals geschlossen.

 

Stadtwerkechef: Ein echter Einschnitt

Schon in wenigen Tagen soll es soweit sein – ob vor dem Tag der Deutschen Einheit oder danach, steht noch nicht fest. Der Aufsichtsrat stellte es der Geschäftsführung frei, ob sie den Fans bei gutem Wetter dieses letzte Wochenende noch gönnen mag. „Es ist ein echter Einschnitt“, sagt Jochen Mulfinger, der Geschäftsführer der Stadtwerke. Die Winnender Stadtwerke sind mit dieser Entscheidung nicht alleine. Das Oskar-Frech-Bad in Schorndorf beschloss fast zeitgleich, sein Außenbecken im Winter ebenfalls zu schließen. Laut Mulfinger haben die Badegäste die Entscheidung vergleichsweise ruhig zur Kenntnis genommen. „Begeistert war keiner, aber es hat auch keinen Protest gegeben.“

Das Wunnebad ist an das Fernwärmenetz der Stadt angeschlossen und wird zudem von einem eigenen gasbetriebenen Blockheizkraftwerk versorgt. Es sei jetzt eine Frage der Solidarität, das für das Bad eingekaufte Gas für andere Zwecke einzusetzen. „Wir sehen das als eine moralische Verpflichtung, das Gas nicht einfach in die Luft zu heizen.“ Die Gasmenge, die das Außenbecken in den Wintermonaten verbraucht, entspreche dem Jahresbedarf von etwa 20 Einfamilienhäusern. Geplant sind darüber hinaus weitere Sparmaßnahmen: Im Hallenbad wird sowohl die Wasser- als auch die Lufttemperatur abgesenkt. Nur für das Babyschwimmen wird das 28 Grad warme Wasser vorübergehend um zwei Grad erhöht.

Komplettschließung für große Sanierung

Am 9. Januar wird das Bad dann für eine große Sanierung bis zum 30. April komplett schließen. Sollte die Bundesregierung vorher die Gas-Notfallstufe ausrufen, werden die Stadtwerke allerdings den Badebetrieb sofort stoppen. Auch das ist ein Beschluss des Aufsichtsrates.