Die Tage von Baden-Württemberg als Filmstandort scheinen gezählt – zumindest nach Ansicht von Ausstattern und Requisiteuren. Denn der SWR löst seinen Fundus auf. Ohne die Anlaufstelle werden Dreharbeiten im Land teurer und aufwendiger.

Böblingen: Kathrin Haasis (kat)

Stuttgart kommt wieder ins Kino – als Kulisse für einen Spielfilm über John Cranko. Aber Panja Gawlitzek war froh, dass die Dreharbeiten dafür in Nordrhein-Westfalen begonnen haben. Dadurch konnte die Requisiteurin die gesamte Ausstattung in Köln besorgen. Einen Lastwagen belud sie allein mit Koffern. Kleidung, Regenschirme, Radios und Telefone, Zeitschriften und Geschirr benötigte sie für eine Flughafen-Szene, und jeder Gegenstand musste aus den 1970er Jahren stammen. „In Stuttgart wäre ich aufgeschmissen gewesen“, sagt sie. Denn der Südwestrundfunk löst die einzige Requisitensammlung in Baden-Württemberg gerade auf. Und laut dem Filmverband Südwest ist dieser Fundus seit mindestens eineinhalb Jahren für SWR-fremde Produktionen nicht mehr zugänglich. „Das ist für unsere Branche fatal“, findet auch ihr Kollege Mustafa Shirin, der regelmäßig für die Serie „Soko Stuttgart“ arbeitet.